IBMs Umsatz etwas enttäuschend

Der Umsatz des Computerkonzerns IBM stieg im dritten Quartal 2000 gegenüber der Vorjahresvergleichszeit nur geringfügig um drei Prozent auf 21,8 Milliarden US-Dollar - die Wall Street hatte mit etwas besseren Zahlen gerechnet. IBM hat jed

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Von
  • Nico Jurran

Der Umsatz des Computerkonzerns IBM stieg im dritten Quartal 2000 gegenüber der Vorjahresvergleichszeit nur geringfügig um drei Prozent auf 21,8 Milliarden US-Dollar – die Wall Street hatte mit etwas höheren Zahlen gerechnet. Immerhin lagen die Nettoeinnahmen im dritten Quartal 2000 aber noch bei insgesamt 2 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 1,8 Milliarden US-Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Rechnet man den Nettogewinn nach Steuern von 63 Millionen durch den Verkauf des Global Network an AT&T und anderen Geschäften heraus, betrugen die Nettoeinnahmen 1999 1,7 Milliarden US-Dollar.

IBM-Chairman Louis V. Gerstner gestand ein, dass man sich im dritten Quartal höhere Umsätze gewünschte hätte, nannte zugleich aber die drei Faktoren, die dies seiner Ansicht nach verhinderten:
Erstens sei die Nachfrage an Mikroelektronikprodukten viel größer gewesen als IBMs Liefermöglichkeiten für diese Komponenten. Hier hat der Konzern jedoch bereits Maßnahmen ergriffen: Anfang Oktober kündigt er an, 5 Milliarden US-Dollar in Chipfabriken investieren zu wollen, nach eigenen Angaben die größte Investition der Firmengeschichte.
Der zweite Grund liegt laut Gerstner in der bevorstehenden Einführung eines neuen Hochleistungsservers, der die Nachfrage nach der S/390-Rechnerfamilie gedrückt habe.
Schließlich habe sich das Softwaregeschäft im September unerwartet verlangsamt. So fiel der Umsatz im Bereich Software um drei Prozent auf 2,9 Milliarden US-Dollar.

Auch der schwache Euro blieb nach Aussage von Marktbeobachtern nicht ohne Auswirkung: So wäre der Umsatz ohne Wechselkursveränderungen um sechs Prozent gestiegen. Den Quartalsumsatz in Europa, dem Nahen Osten und Afrika hätte IBM sogar eine Steigerung um acht Prozent steigern können – so aber fiel er um drei Prozent auf 5,6 Milliarden US-Dollar.

Doch auch von positiven Entwicklungen wusste Gerstner zu berichten. So sei das Dienstleistungs- und Personal-Computer-Geschäft durchaus zufriedenstellend verlaufen. Besonders hervor hob er dabei die gute Nachfrage nach Servern und ThinkPad-Notebooks. Zudem sei ein starkes Wachstum des Geschäfts in Asien zu beobachten gewesen: Der Umsatz im asiatisch-pazifischen Raum stieg um ganze 18 Prozent auf 4,3 US-Milliarden Dollar. (nij)