Neuer Mainframe von IBM – und natürlich mit KI

Mainframes gelten allgemein als nicht besonders KI-fähig. Mit dem neuen z17 will IBM den Gegenbeweis antreten.

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Ein IBM-Mainframe in einem Rechenzentrum

(Bild: IBM)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Harald Weiss

Bei seiner neuen Mainframe-Generation setzt IBM ganz auf KI-Fähigkeiten. Das soeben angekündigte System z17 wurde mit vielen KI-Features für Hardware-, Software- und Betriebssystem ausgestattet. Basis ist deren neuer Telum-II-Prozessor, in den ein On-Chip-KI-Accelerator der zweiten Generation integriert ist. Das bedeutet eine höhere Frequenz, womit laut IBM über 450 Milliarden Inferenzen pro Tag möglich sein sollen. Das wären immerhin 50 Prozent mehr als beim Vorgängermodell z16.

Geplant ist, den Telum-II-Prozessor im vierten Quartal um den Spyre-Accelerator als PCIe-Karte zu ergänzen. Damit sollen vor allem Multi-Modell-Methoden der KI besser unterstützt werden. Der Spyre-Accelerator wurde speziell entwickelt, um generative KI-Funktionen auf den Mainframe zu bringen und alle unternehmensweiten Daten besser zu nutzen.

Laut IBM wurde die z17 so konzipiert, dass sie vollständig in hybride Umgebungen integriert werden kann. Das System unterstütze deshalb viele offene Standards und Tools, sodass alles eng miteinander verbunden werden könne. Dazu gehört insbesondere das KI-Betriebssystem z/OS 3.2, das im dritten Quartal veröffentlicht wird. Es unterstützt hardwarebeschleunigte KI-Funktionen, moderne Datenzugriffsmethoden, NoSQL-Datenbanken und Hybrid-Cloud-Datenverarbeitung.

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Auch bei der Sicherheit gibt es neue Features: Die Funktionen der IBM-Tochter HashiCorp, mit denen sich vertrauliche Geschäftsdaten besser verwalten lassen sollen, sind jetzt auch auf der Z-Serie verfügbar. Diese ergänzen IBM Vault, ein Modul, das identitätsbasierte Sicherheitsansätze nutzt, um alle Zugriffe zu autorisieren. Ferner gibt es die Threat Detection for z/OS, um potenziell bösartige Anomalien zu erkennen, die das Ergebnis eines Cyberangriffs sein könnten.

Auch die neue Z Operations Unit gehört in diese Kategorie. Hier werden wichtige Leistungskennzahlen und Protokolle aus mehreren Quellen im OpenTelemetry-Format zusammengeführt. Das soll die Zeit bis zur Erkennung von Anomalien verkürzen.

Ferner verweist IBM auf die neueste Storage-Generation DS8000, die für kritische Workloads eine konsistente und optimierte Datenleistung bringe sowie eine modulare Architektur. Anwendungsseitig soll die neue z17 durch den Einsatz von KI-Assistenten und KI-Agenten die Effizienz von Entwicklern verbessern. Hierzu wird auf den watsonx Code Assistant für Z zurückgegriffen.

Das System soll am 18. Juni 2025 allgemein verfügbar sein. Derzeit soll es bereits über 250 KI-Lösungen auf IBM-Mainframes geben, wobei die Palette von Kreditrisiken und Chatbots über Bildanalysen im Gesundheitswesen bis hin zur Eindämmung der Einzelhandelskriminalität reicht.

(axk)