IDC wagt optimistische Wachstumsprognose für den Halbleitermarkt
Mit einer Vorhersage von 4,8 Prozent Umsatzwachstum in diesem und 8,1 Prozent für das kommende Jahr stellt IDC freundliche Tendenzen für den globalen Halbleitermarkt in Aussicht.
Nach der Semiconductor Industry Association (SIA), dem ZVEI sowie den Marktforschern von iSuppli und Gartner stellt nun IDC eine eigene Prognose für das Wachstum des weltweiten Halbleitermarktes in diesem und dem kommenden Jahr auf. Dabei schätzt IDC das Wachstum für dieses Jahr auf 4,8 Prozent und hofft auf 8,1 Prozent im nächsten Jahr. Im Vergleich zu den Vorhersagen anderer Institute und Verbände, die offenbar alle mit unterschiedlichen Modellen rechnen, ergeben sich teils erhebliche Differenzen:
| Zeitpunkt | Marktvolumen 2006 | Wachstum 2006 | Wachstum 2007 | Wachstum 2008 |
|
|---|---|---|---|---|---|
| IDC | August 07 | 247,8 Mrd. USD | 8,8% | 4,8% | 8,1% |
| iSuppli | Juni 07 | 260,9 Mrd. USD | 9,6% | 6,0% | 8,8% |
| Gartner | April/Juni 07 | 262,7 Mrd. USD | 10,0% | 2,5% | 8,7% |
| SIA | Juni 07 | 247,7 Mrd. USD | 8,9% | 1,8% | k. A. |
| ZVEI | März 07 | 247,7 Mrd. USD | 9,0% | 8,0% | k. A. |
Trotz der unterschiedlichen Prognosen sind sich die Auguren aber über die wesentlichen Triebfedern und Einflüsse für das Wachstum der Halbleiterindustrie einig. Im Bereich der Mikroprozessoren soll der Umsatz nahezu unverändert sein, bei Speicherchips hat der starke Preisverfall zugeschlagen. Die großen Absatzfelder sind Handys, andere Mobilgeräte und PCs. Bei den PCs gibt es aber einen Trend zu immer billigeren Geräten. Das stärkste Wachstum kommt hier aus den "aufstrebenden Märkten", also den Entwicklungs- und Schwellenländern, die alle großen Hersteller mit spezieller Aufmerksamkeit bearbeiten.
IDC liefert auch eine Aufstellung der Marktanteile der 10 größten Chiphersteller, die im vergangenen Jahr zusammen 47,9 Prozent des globalen Umsatzes auf sich vereinten. Wie einige andere Institute lässt IDC dabei die Auftragsfertiger außer Acht, von denen die größten vom Umsatz her ebenfalls im Bereich der ersten zehn Chiphersteller lägen. Außerdem berücksichtigt IDC auch nur die Umsätze mit Halbleitern – Intel beispielsweise verkauft ja auch andere Hardware-Komponenten sowie Software und hat noch andere Einnahmen, sodass der Gesamtumsatz des Marktführers 2006 bei 35,4 Milliarden US-Dollar lag.
| Rang | Firma | Umsatz 2006 | Wachstum 2006 | Marktanteil 2006 |
|---|---|---|---|---|
| 1 | Intel | 31,6 Mrd. USD | -5,3% | 12,7% |
| 2 | Samsung Electronics | 19,6 Mrd. USD | 6,0% | 7,9% |
| 3 | Texas Instruments | 13,1 Mrd. USD | 15,9% | 5,3% |
| 4 | STMicroelectronics | 9,9 Mrd. USD | 11,9% | 4,0% |
| 5 | Toshiba | 9,3 Mrd. USD | 3,2% | 3,7% |
| 6 | Renesas | 7,9 Mrd. USD | -3,4% | 3,2% |
| 7 | Hynix | 7,9 Mrd. USD | 42,6% | 3,2% |
| 8 | AMD (mit ATI) | 7,6 Mrd. USD | 92,0% | 3,1% |
| 9 | Freescale | 6,1 Mrd. USD | 8,1% | 2,4% |
| 10 | NXP | 5,9 Mrd. USD | -1,4% | 2,4% |
| andere | 128,1 Mrd. USD | 9,8% | 52,1% |
Laut IDC haben Toshiba und STMicroelectronics im Vergleich zu 2005 die Ränge getauscht, außerdem sind Hynix und vor allem AMD um je zwei Plätze aufgestiegen. Freescale rutschte deshalb um einen Rang ab und die ehemalige Philips-Halbleitersparte NXP gleich um zwei Plätze. Ende Dezember 2006 hatte iSuppli eine etwas andere Reihenfolge der weltweit größten Chipverkäufer veröffentlicht.
