IDF: Intel stellt die neue "Core"-Mikroarchitektur vor

Intels Cheftechnologe Justin Rattner hat das Developer Forum in San Fransisco mit der Vorstellung der neuen Mikroarchitektur eröffnet, die unter dem Codenamen Merom in Israel entwickelt wurde.

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Von
  • Andreas Stiller

Intels Cheftechnologe Justin Rattner hat das Developer Forum in San Fransisco mit der Vorstellung der neuen Mikroarchitektur eröffnet, die unter dem Codenamen Merom in Israel entwickelt wurde und die jetzt den Namen Core-Mikroarchitektur erhalten hat. Wie üblich wird die neue Mikroarchitektur von zahlreichen prägnant benannten Features begleitet:

Intel Wide Dynamic Execution:
Vierfach multiskalares Design, im Unterschied zu den nur dreifach skalaren Designs des Pentium M und Pentium 4.

Intel Advanced Digital Media Boost:
SSE-Einheiten arbeiten mit 128-Bit-Busbreite und die SSE-Befehle werden daher in einem Takt abgearbeitet. Die Vorgänger und die Konkurrenz verwenden 64 Bit Busbreite, muss den Zugriff also auf zwei Takte ausweiten. Hinzu kommen neue SSE-Befehle (SSE4).

Intel Intelligent Power Capability:
Ein feinstufiges Stromsparkonzept mit dem Abschalten einzelner Bereiche des Prozessors.

Intel Smart Memory Access:
Die Core-Mikroarchitektur hat vom Itanium und Pentium 4 gelernt, spekulativ vorauszueilen und vermutliche Daten nicht nur in den Cache zu laden (Prefetching), sondern mit ihnen auch schon weiterzurechnen (Stichwort Memory Disambiguation). Sollte sich – in seltenen Fällen – die Vermutung als falsch erweisen, weil zwischenzeitlich die eingelesenen Daten verändert wurden, verwirft der Kern die spekulativ vorgenommene Ausführung und startet von vorn (Replay).

Intel Advanced Smart Cache:
Der gemeinsame L2-Cache kann den beiden Kernen dynamisch Platz zuweisen. Sollte einmal ein Kern nichts zu tun haben, steht der volle L2-Cache dem anderen zur Verfügung.

Die Core-Microarchitektur soll noch in der zweiten Jahreshälfte in den Bereichen Desktop (Conroe), Notebook (Merom) und Server (Woodcrest) eingeführt werden.

Merom, so Rattner, wird bei gleicher Energieaufnahme mehr als 20 Prozent mehr Performance bieten als der aktuelle Pentium-M-Yonah. Weit besser sieht die Bilanz beim Desktop-Prozessor Conroe aus, der den Pentium D 950 um 40 Prozent in der Performance übertrifft und dabei 40 Prozent weniger Energie verbraucht. 65 Watt TDP gab später Pat Gelsinger für den Engergierahmen des Conroe-Prozessors an.

Und noch besser stellt sich der Serverprocessor Woodcrest dar, der bei 3 GHz Takt mit einem Performanceplus von 80 Prozent (Specint_2000rate) bei 35 Prozent weniger Energieaufnahme relativ zum Dual-Core-Xeon 2,8 GHz brillieren kann.

Zum Intel Developer Forum 2006 siehe auch: (as)