IDF-Keynote: Die Welt braucht mehr Ingenieure

Intel lobt auf dem IDF Preise für junge und innovative Ingenieure aus.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Erich Bonnert
  • Benjamin Benz

Barrett am Boden: Ein simulierter Notfall demonstriert den Einsatz einer Mobilfunklösung im Gesundheitswesen.

In der Eröffnungs-Keynote lobte Intels Aufsichtsratsvorsitzender Craig R. Barret die (eigenen) Entwickler und Ingenieure über den grünen Klee für ihren Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Chipherstellers sowie zu den "ungeahnten Fortschritten in der Unterhaltung" in den letzten Jahrzehnten. Sein Vortrag war ein Plädoyer für mehr technische Aus- und Weiterbildung sowie einem intensiven technologischen Austausch mit Entwicklungsregionen der Welt.

"Technologie ist der Schlüssel zur Lösung der drängendsten Probleme unserer Welt," sagte Barrett. Dazu zählt der frühere Intel-Chef die Gesundheitsvorsorge, Ausbildung, wirtschaftliche Entwicklung und den Umweltschutz. Mehr Anstrengung in den Hochtechnologieländern sei nötig, um einige Milliarden mehr Menschen zu inspirieren und die Teilnahme an den Segnungen der freien Wirtschaft zu ermöglichen.

Wie individuelle Initiative schon mit geringem Aufwand zum Erfolg führen kann, demonstrierte Barrett anhand der Startup-Firma eines Radiologen in Kolumbien und des Hobby-Projekts eines MIT-Studenten. Die Groove Media and Technologies in Kolumbien hat eine Kommunikationslösung für die dortigen Gesundheitskarten entwickelt. Der Barcode der Karten wird per eingebauter Kamera eines Handy gelesen und von einer eigens entwickelten Software erfasst. So stehen wichtige Patientendaten im Notfall schnell und umfassend zur Verfügung.

Johnny Lee, ein Doktorand am Technologieinstitut MIT zeigte seine Erfindung, die aus der kostengünstigen Fernbedienung für die Nintendo-Wii-Konsole ein ansonsten teures elektronisches Whiteboard für interaktive Präsentationen macht. Es sei ideal für den Schulunterricht und koste den Bruchteil einer kommerziellen Lösung.

Craig Barret lobte auf dem IDF Preise für innovative Ingenieure aus.

Barrett ist seit seinem Ausscheiden aus dem aktiven Intel-Management Vorsitzender der UNO-Initiative für Technologieförderung in Entwicklungsländern. Er lobte vier Preise für die innovativsten Ideen aus, mit denen eine Problemlösung in den oben genannten Disziplinen durch technische Anwendungen vorangetrieben wird. Das Preisgeld von je 100.000 Dollar kommt aus Intels Schatulle.

Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene will Barrett motivieren, die Ingenieurs- und Technikerlaufbahn einzuschlagen. Als Vorbild präsentierte er den 18-jährigen Brian McCarthy, einer der Sieger in Intels diesjährigem wissenschaftlichen Talentwettbewerb. McCarthy erklärte, was ihn dazu inspiriert hatte, bessere und billigere Materialien für die Produktion von Solarzellen zu untersuchen. Sein Schulunterricht hatte offenbar nicht dazu beigetragen. Mit Barrett diskutierte er daher die Frage, wie die Schulen ihre Schüler künftig besser zu wissenschaftlichen Projekten motivieren könnten.

Zum IDF Fall 2008 siehe auch:

(Erich Bonnert)/ (bbe)