IFA 2015: Epson will mit Laser-Heimkinobeamer das "perfekte Schwarz" erzeugen
Beim Heimkinoprojektor-Topmodell LS10000 von Epson kommt nicht nur eine neue Projektionstechnik zum Einsatz, sondern auch eine neue Lichtquelle: Dank Laser soll der Beamer "perfektes Schwarz" auf die Leinwand bringen. Wir haben uns das Gerät angesehen.
Seit Jahrzehnten kommt bei Epson-Projektoren LCD-Durchlichttechnik zum Einsatz – mit dem neuen Heimkino-Topmodell LS10000 setzt der japanische Hersteller nach einem missglückten Versuch vor ein paar Jahren nun erstmals in einem Seriengerät reflektive LCoS-Technik (Liquid Crystal on Silicon) ein, von Epson "3LCD Reflective" genannt. Damit zieht das Unternehmen mit den Highend-Heimkino-Platzhirschen von Sony und JVC gleich. Mit LCoS lassen sich gewöhnlich bessere Schwarzwerte erzielen als mit den Projektionstechniken LCD und DLP. Außerdem ist die sogenannte Füllrate höher, der "Fliegengittereffekt" geringer: Zwischen den einzelnen Pixeln gibt es kleinere Zwischenräume.
Doch nicht nur die Projektionstechnik wurde verändert, sondern auch die Lichtquelle: Statt einer konventionellen Hochdrucklampe sind im LS10000 zwei Lasereinheiten verbaut. Die Farben werden mit gelben und blauen Leuchtstoffen erzeugt. Die Laser sind nicht nur extrem langlebig ist (laut Epson halten sie bis zu 30.000 Stunden durch), sie lassen sich auch schneller dimmen als Hochdrucklampen. Dadurch kann Epson auf eine mechanische Irisblende verzichten – soll weniger Licht auf die Leinwand, wird einfach der Laser heruntergeregelt. Epson bewirbt die Technik mit "Perfect Black".
Gucktest: Gut!
Bei einem kurzen Probelauf im Heimkino-Raum auf dem Epson-IFA-Stand zeigte der LS10000 dann auch ein sehr ordentliches Bild mit einem satten Schwarz. Artefakte wie Bildpumpen konnten wir nicht feststellen, aber leider auch keine 4K-Schärfe: Der LS10000 wird zwar mit einem "4K Enhancement"-Logo beworben, arbeitet aber mit Full-HD-Auflösung. Hinter "4K Enhancement" verbirgt sich lediglich ein Schärfungsmechanismus, wie ihn auch JVC in ähnlicher Form verwendet ("E-Shift").
Laut Hersteller erreicht der Projektor einen Lichtstrom von 1500 Lumen. Das motorisierte Objektiv kann per Lens-Shift das Bild bis zu +/- 90% vertikal und +/- 40% horizontal verschieben, unterschiedliche Objektivpositionen lassen sich abspeichern.
Der LS1000 ist für 7000 Euro bereits im Handel erhältlich. (jkj)