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IG Metall: 560 Kündigungen wegen Werksschließung bei Infineon

Die Produktion im Infineon-Werk München-Perlach mit 800 Beschäftigten wird Ende März 2007 endgültig heruntergefahren.

Der Chipkonzern Infineon [1] wird wegen der bevorstehenden Schließung [2] des Stammwerks München-Perlach laut Gewerkschaft in den nächsten Tagen 560 betriebsbedingte Kündigungen verschicken. "Die Perspektiven für die Betroffenen sind in dem derzeitigen Umfeld natürlich schlecht", sagte Michael Leppek von der IG Metall [3] gegenüber dpa. Den Mitarbeitern wird zum 1. April 2007 gekündigt. Im Anschluss können sie für ein Jahr in eine Beschäftigungsgesellschaft wechseln.

Die Produktion im Werk München-Perlach mit 800 Beschäftigten wird Ende März 2007 endgültig heruntergefahren. 200 Mitarbeiter – und damit mehr als ursprünglich angekündigt – werden zum Beispiel über Altersteilzeit im Unternehmen weiterhin beschäftigt, 55 haben laut Gewerkschaft einen Aufhebungsvertrag unterschrieben. Ein Infineon-Sprecher sagte dagegen, mit 330 Beschäftigten seien Aufhebungsverträge abgeschlossen worden. Kündigungen seien noch nicht ausgesprochen.

In dem Werk in München-Perlach werden auf veralteten Anlagen Logik-Chips für die Telekommunikation produziert. Im Oktober vergangenen Jahres erstreikte die IG Metall [4] einen Sozialtarifvertrag [5], der höhere Abfindungen und die Beschäftigungsgesellschaft vorsieht. Ein Verkauf des Werks an X-Fab scheiterte [6] im September vergangenen Jahres: Es habe sich herausgestellt, dass es keine langfristige Perspektive gibt, Perlach "wirtschaftlich erfolgreich zu führen und damit auch die Arbeitsplätze zu erhalten". (dpa) / (jk [7])


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https://www.heise.de/-140749

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[1] http://www.infineon.com
[2] https://www.heise.de/news/Infineon-Schliessung-von-Muenchner-Werk-billiger-als-Weiterbetrieb-133285.html
[3] http://www.igmetall.de
[4] https://www.heise.de/news/Nach-dem-Streik-laeuft-Produktion-im-Infineon-Werk-wieder-143424.html
[5] https://www.heise.de/news/IG-Metall-und-Infineon-einigen-sich-im-Streit-um-Muenchner-Werk-143064.html
[6] https://www.heise.de/news/X-Fab-wird-Muenchener-Infineon-Werk-nicht-uebernehmen-130085.html
[7] mailto:jk@heise.de