(ISO)Speed-Race: Canon EOS 1D Mark IV

Nachdem Nikon vergangene Woche sein neues Flaggschiff, die D3S, mit schwindelerregendem ISO-Rekord vorgestellt hat, zieht jetzt auch Canon mit einer neuen digitalen Spiegelreflexkamera nach und präsentiert die EOS 1D Mark IV.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Rebecca Stolze

(Bild: Canon)

Canons neue digitale Spiegelreflexkamera EOS 1D Mark IV löst die 1D Mark III ab und macht der letzte Woche vorgestellten Nikon D3S den Empfindlichkeitsrekord streitig – wie diese hat das neue Modell einen Empfindlichkeitsbereich bis ISO 102.400. Der Standardbereich liegt zwischen 100 – 12.800 ISO und kann bei Bedarf auf ISO 50 heruntergesetzt werden. Der überarbeitete APS-H-große CMOS-Sensor (27,9 mm × 18,6 mm, "Brennweitenverlängerung" gegenüber KB um Faktor 1,3) löst 16 Megapixel auf, und zwei DIGIC-4-Prozessoren sorgen für eine schnelle Verarbeitung der Daten. So soll die Canon bis zu 10 Bilder pro Sekunde bei voller Auflösung mit Schärfenachführung schaffen und bis zu 121 JPEG-Bilder in Folge aufnehmen können (mit UDMA-6-Karte). Im Raw-Format erlaubt das System noch 28 Bilder, bevor der Pufferspeicher eine Verschnaufpause einlegt.

(Bild: Canon)

Bei dem neu entwickelten Autofokussystem mit 45 Messfeldern, davon 35 Kreuzsensoren, sind alle Punkte einzeln wählbar, wobei sich die Kamera die Position in Abhängigkeit der Gehäuseausrichtung merkt. Ein mittiger Fokuspunkt bei Queraufnahmen wird, sobald die Kamera gedreht wird, zu einem vorher gewählten Schärfepunkt im oberen Drittel. Bei erneuter Drehung der Kamera liegt der Fokuspunkt automatisch wieder in der Mitte. Auch bei Live-View-Ansicht über den drei Zoll großen (7,6 cm) Monitor (VGA-Auflösung; 640 × 480) bietet die Neue drei Autofokusmöglichkeiten (Live-AF, Quick-AF und Face Detection) an.

(Bild: Canon)

Anders als die Nikon nimmt die 1D Mark IV Videos auch im Full-HD-Modus (1920 × 1080) mit einer wählbaren Bildrate von 24, 25 oder 30 Bildern pro Sekunde auf. Die kleineren Auflösungen von 1280 × 720 und 640 × 480 mit jeweils 50 oder 60 fps stehen auch zur Verfügung. Manuelle Einstellmöglichkeiten für die Belichtung wie Blende und Zeit bleiben dem Fotografen beim Drehen erhalten. Insgesamt kann ein Clip bis zu knapp 30 Minuten (29m; 59s) lang werden oder bis die 4-GByte-Karte voll ist. Die etwas krude Zeitbegrenzung ist durch die unterschiedlichen Zolleinfuhrgebühren für Kameras und Camcorder begründet. Die Karten können entweder das Compact-Flash- (Typ I und II) oder SD/SDHC-Format haben. Adäquaten Ton gewährleistet eine Klinkenbuchse für externe Stereomikrofone.

Menüseitig implementiert Canon den "Auto Lighting Optimizer", der schon während der Aufnahme Kontrast und Helligkeit anpasst. Ebenso verfügt die Mark IV über eine Vignettierungskorrektur mit Speicher für bis zu 40 Objektive. Um das empfindliche Innenleben vor Staub und Feuchtigkeit zu schützen ist das magnesiumlegierte Gehäuse mit 76 Dichtungselementen versehen. Dabei misst das komplette Gehäuse 156 mm × 157 mm × 80 mm und bringt ein Leergewicht von 1180 Gramm auf die Waage. Damit ist sie kleiner und geringfügig leichter als Nikons Äquivalent. Mitte Dezember 2009 soll die EOS 1D Mark IV für rund 4700 Euro auf den Markt kommen.

Siehe dazu auch:

(rst)