ISS: Nächste russische Raumkapsel verliert offenbar Kühlmittel

An dem russischen Frachtraumschiff Progress, das am Freitag zur Erde zurückkehren soll, ist wohl auch ein Leck aufgetreten. Für die Crew besteht keine Gefahr.

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Die Frachtkapsel an der ISS

(Bild: NASA)

Lesezeit: 2 Min.

Erneut hat ein russisches Raumschiff, das an der Internationalen Raumstation ISS angedockt ist, Probleme mit der Kühlung. Wie die NASA am Wochenende mitteilte, wurde an der Frachtkapsel Progress MS-21 – beziehungsweise Progress 82P in der NASA-Terminologie – ein Druckabfall im Kühlsystem festgestellt. Die Luken zwischen der Frachtkapsel und der Raumstation seien offen, aber der Druck und die Temperaturen dort seien weiterhin normal. Man habe die Besatzung über das Problem informiert, sie befinde sich nicht in Gefahr. Auf der ISS werde normal weiter gearbeitet.

Die Ursache des Druckabfalls werde noch untersucht, erklärt die US-Weltraumagentur. Man helfe den russischen Verantwortlichen bei der Fehlersuche im Zusammenhang mit dem neuerlichen Kühlmittelleck. Gleichzeitig würden auch alle Systeme der Internationalen Raumstation weiterhin überwacht, dort gebe es keine Hinweise auf weitere Probleme. Das betroffene unbemannte Frachtraumschiff war im Oktober an der ISS angekommen und soll am Freitag mit Müll über dem Pazifik verglühen. Selbst ein größeres Kühlproblem wie jenes an der Sojus-Kapsel, das Mitte Dezember entdeckt wurde, würde also in diesem Fall kein Problem darstellen.

Das "signifikante Leck" am Kühlsystem der Sojus MS-22 hatte das Raumschiff irreparabel beschädigt. Es kann seitdem nicht mehr ausreichend gekühlt werden, das hätte Folgen nicht nur für die Besatzung, sondern auch die Computersysteme. Inzwischen wurde entschieden, dass die Raumkapsel ohne Crew zur Erde zurückkehren soll. Als Ersatz soll vorher Ende Februar die nächste Sojus-Kapsel unbemannt zur ISS fliegen. Sollte es bis dahin einen Notfall auf der Raumstation geben, würden nur die beiden russischen Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin damit zur Erde zurückfliegen. Der NASA-Astronaut Frank Rubio, der mit ihnen zur ISS gekommen war, würde dann stattdessen in der Raumkapsel Endurance von SpaceX zur Erde fliegen. Dafür war sein Sitz umgezogen.

(mho)