"Ice-Age"-Macher: Disney schließt Blue Sky Studios
Die "Ice Age"-Animationsfilme von Blue Sky Studios sorgten einst für Milliardenumsätze. Nun macht Disney angesichts der Corona-Krise die Pforten dicht.
Blue Skys hat eine Reihe erfolgreicher Animationsfilme herausgebracht, darunter die "Ice Age"-Filme.
(Bild: Blue Sky Studios (Screenshot))
Der Unterhaltungskonzern Disney macht Blue Sky Studios, das Animationsstudio, das unter anderem für die "Ice Age"-Filme verantwortlich zeichnete, dicht. Das Studio sei aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen, die durch die Coronavirus-Pandemie verursacht wurden, nicht mehr zu halten, berichtet das US-Branchenmagazin Deadline. Demnach soll Blue Sky Studios im April geschlossen werden, 450 Mitarbeiter seien von der Schließung betroffen.
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Nach Angaben von Deadline wolle Disney versuchen, einen Teil der Mitarbeiter in seinen anderen Studios unterzubringen und dort, wenn möglich, offene Stellen mit ihnen zu besetzen. Bisher hat noch kein anderes großes Studio Interesse an einer Übernahme der Mitarbeiter angemeldet, heißt es dort weiter.
Disney hatte im März 2019 die 20th Century Fox Studios und dessen Vermögenswerte übernommen, darunter auch Blue Sky Studios. Der US-Konzern verfügt jedoch schon selbst über zwei Animationsstudios, sodass ein solches drittes Studio unter den Pandemie-bedingten erschwerten Bedingungen nun nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben ist.
"Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen haben wir nach eingehender Prüfung und Bewertung die schwierige Entscheidung getroffen, den Filmbetrieb der Blue Sky Studios zu beenden", sagte ein Sprecher von Blue Sky Studios.
Zukunft von begonnenen Filmprojekten ungewiss
Die Filmbibliothek und das geistige Eigentum von Blue Sky Studios bleibt Eigentum von Disney. Was mit bereits begonnenen Projekten passieren wird, ist teilweise unklar. So war eine Serie für Disney+ auf Basis der "Ice Age"-Charaktere in Arbeit. Die fünf "Ice Age"-Filme hatten dem Studio weltweit Umsätze in Höhe von 3,2 Milliarden US-Dollar eingebracht. Ob Disney die genannte Serie anderweitig fertigstellen lassen wird, ist unklar. Der Film "Nimoa", die Geschichte eines jungen Gestaltwandlers, der sich mit einem verrückten Wissenschaftler zusammentut und im Januar 2022 erscheinen sollte, wird eingestellt und nicht mehr veröffentlicht. Der letzte von Blue Sky Studios 2019 herausgebrachte Animationsfilm "Spione Undercover" (orig. Titel: "Spies in Disguise") hatte nur mäßigen Erfolg. Er spielte weltweit 171 Millionen Dollar ein.
Für Disney lief es im Corona-Jahr 2020 nicht besonders gut: Produktionsunterbrechungen, fehlende Einnahmen aus Kinofilmen und die Schließungen der eigenen Disney-Vergnügungsparks machten dem Konzern zu schaffen und hatten 2020 zu einem Nettoverlust von 2,8 Milliarden US-Dollar, etwa 2,1 Milliarden Euro, geführt. 2019 lag der Gewinn noch bei 10,4 Milliarden Dollar.
[Update v. 11.02.2021, 08:43 Uhr]: Jahreszahl im letzten Satz korrigiert. (olb)