Im Gehen emissionsfrei Strom erzeugen

Die britische Architektur- und Designfirma The Facility hat eine Technik aufgegriffen, mit der Soldaten mit ihren Schritten Strom für die Vielzahl der mitgeführten Geräte erzeugen sollten. Die Technik wurde zunächst im Rahmen des DARPA-Programms Harvesting Energy von SRI International entwickelt. Dabei wurden Kompressoren in den Absätzen der Schuhe angebracht. The Facility verlagerte die Technik für zivile Einsatzzwecke aus den Schuhen in den Boden, um die Vibration von Bauwerken oder die Schritte von Passanten in Strom umzusetzen.

Nach einer Berechnung könnten damit beispielsweise die 34.000 Menschen, die die Victoria Station der Londoner U-Bahn jede Stunde passieren, 6.500 Glühlampen mit Strom versorgen. Diese emissionsfreie Stromversorgung – lässt man Herstellung und Installation außer Acht – könnte überall interessant sein, wo sich viele Menschen bewegen, also beispielsweise in Bahnhöfen, Einkaufszentren oder Sportstadien.

Nach dem erfolgreichen Versuch, aus den Erschütterungen von Zügen, die über eine Brücke fahren, den Strom für einen Flutdetektor zu gewinnen, sollen nun, wie die Times berichtet, die Besucher des spektakulären, 170 m hohen Aussichtsturms Spinnaker Tower in Portsmouth Strom erzeugen, während sie die Treppen hinauf- oder hinuntergehen. Der Boden wird mit kleinen hydraulischen Kompressoren überzogen. Mit jedem Schritt wird die Flüssigkeit durch eine Mikroturbine gepresst, die Strom erzeugt, der in einem speziellen Kondensator für den lokalen Gebrauch gespeichert wird. Überlegt wurde auch, nicht nur die Kraft der Füße zu benutzen, sondern auch die ständig vorhandene Schwingung des Turmes.

Allerdings denkt The Facility auch daran, die Mini-Generatoren doch wieder in die Absätze von Schuhen zu integrieren. Das könnte nicht nur Soldaten nützen, sondern beispielsweise auch Joggern, die durch ihr Laufen die Energie für ihren portablen Musikplayer erzeugen. Oder man könnte mit der Vibration von Maschinen, die sowieso laufen, etwa Handys aufladen. (fr)