Indie-Entwickler holt YouTube auf die Vision Pro

Google sieht sich aktuell außerstande, eine YouTube-App für visionOS anzubieten – und sperrt zudem die iPad-App. Ein freier Entwickler springt ein.

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Juno for YouTube

Juno for YouTube auf der Vision Pro.

(Bild: Christian Selig)

Lesezeit: 2 Min.

Der Developer Christian Selig, bekannt durch den Reddit-Client Apollo für das iPhone, geht mit einer neuen App ein wichtiges Manko der Vision Pro an: die fehlenden offizielle App für YouTube. Google hatte sich entschlossen, Apples neue Plattform nicht zu bedienen. Die Entscheidung des Internet-Riesen gilt zumindest vorläufig, es könnte also noch Monate dauern, bis man den Dienst nativ nutzen kann. Bislang hatten Nutzer nur die Möglichkeit, den integrierten Browser des Headsets zu verwenden – perfekt ist das nicht, auch was die Größe der Bedienelemente betrifft.

Mit Seligs App, die er Juno for YouTube getauft hat, kann man den Videodienst nun in einer eigenen Anwendung nutzen. Der Look soll wesentlich besser an die Vision Pro angepasst sein, es gibt native Steuerungselemente und die Möglichkeit, eine Kino-Erfahrung zu aktivieren, die der Browser-Variante natürlich fehlt. Es gibt eine Erkennung des Bildseitenverhältnisses, die Möglichkeit, Untertitel zu aktivieren und die Widergabegeschwindigkeit zu verändern. YouTube-Accounts sind nicht notwendig, man kann sich aber einloggen. Einen Werbeblocker hat Selig nicht eingebaut, wer YouTube-Premium nutzt, sieht selbstverständlich keine.

Juno for YouTube kann offenbar keine 3D-Filme und Panorama-Movies auf YouTube wiedergeben. Ob diese Unterstützung noch kommt, ist unklar. Die App nutzt verschiedene YouTube-APIs und hier insbesondere die Embedding-Funktion. Das heißt, dass Videos, die diesen Modus deaktiviert haben, nicht im Juno-for-YouTube-Player laufen, sondern dann in einem Browser-Fenster gezeigt werden.

Mit Juno for YouTube kann man sich recht gut behelfen, solange Googles eigener Client nicht fertig ist. Es ist durchaus denkbar, dass eine ähnliche App auch für Netflix aufgelegt wird. Beispiele dafür gibt es genug, so ersetzt auf dem Mac die Anwendung Clicker for Netflix den fehlenden macOS-Client. Auch für Spotify gibt es denkbare Alternativen, die das Browser-Interface in einer App bündelt, ohne dass ein nativer Client des Anbieters her müsste.

Juno for YouTube soll knapp 5 US-Dollar kosten. Es gibt keine weiteren Abogebühren. Technische Details finden sich auf einer eigenen Seite. Selig plant später, Kommentare anzuzeigen und die Wiedergabequalität einstellbar zu machen – sowie Caption-Einstellungen. Auch will er Multiview für mehere Videos und neue "Environments" mitliefern, die man sich als Hintergrund einstellen kann.

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(bsc)