Indie-Label: Apple-Music-Nutzung deutlich hinter Spotify

Ein Indie-Distributor konnte bislang nur einen vergleichsweise geringen Streaming-Zugriff auf den eigenen Katalog durch Apple-Music-Nutzer verzeichnen.

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Apple Musikstreaming

(Bild: dpa, Daniel Bockwoldt)

Lesezeit: 2 Min.

Das Streaming-Volumen durch Apple Music liegt bei rund 4 Prozent der Abrufe von Spotify. Dies gab der Indie-Distributor Dashgo gegenüber Re/code bekannt, die Labels erhalten regelmäßig Abrufzahlen von den Streaming-Diensten. Selbst wenn man berücksichtigt, dass die Nutzerzahl von Apples Musikdienst einen Monat nach dem Start noch deutlich unter der von Spotify liegt, ist das Streaming-Aufkommen auffällig gering und "schwächelt" zumindest für Dashgo, merkt Re/Code an.

Der Grund für die erhebliche Differenz könne darin liegen, dass Dashgos Katalog eher aus "obskuren Künstlern" bestehe während Apple Music auf ein Massenpublikum abziele, vermutet Label-Chef Ben Patterson. Die von Spotify-Nutzern erstellen Wiedergabelisten würden auch relativ unbekannte Nischen berücksichtigen während Apples redaktionell zusammengestellte Playlisten einen breiteren Geschmack abdecken. Er glaube, dass Beats 1 sehr ordentlich läuft und Taylor Swift sicher viele Millionen Mal gestreamt wird, doch die Abrufe nicht so weit in die unbekannteren Teile des Kataloges reichen, so Patterson.

Der Katalog des Indie-Distributors besteht nach eigener Angabe aus über 200.000 Songs von mehr als 10.000 Künstlern. Dashgo ist darauf spezialisiert, die Lieder über verschiedene digitale Plattformen bereitzustellen. Dies ist nur ein sehr kleiner Anteil des kompletten Apple-Music-Kataloges von angeblich über 32 Millionen Titeln, entsprechend lassen sich diese Zugriffszahlen nicht für die Zugriffe auf das Gesamtangebot verallgemeinern.

Apple selbst hat bislang keine konkreten Zahlen genannt, die Plattenbranche schätzt die Apple-Music-Nutzerzahl derzeit auf 10 Millionen innerhalb der noch kostenlosen Testphase. Spotify hat 75 Millionen Nutzer, darunter 20 Millionen zahlende. Mit einer mindestens dreistelligen Millionenzahl an iTunes- und iOS-Nutzern dürfen die Ambitionen des iPhone-Herstellers für Apple Music deutlich darüber liegen. (lbe)