Industrie sieht im Fachkräftemangel eines der künftigen Hauptrisiken

In einer neuen Analyse des Industrie- und Handelskammertages (DIHK) erscheint der Mangel an qualifiziertem Personal als wachsendes Geschäftsrisiko. Neben dem Werkzeugmaschinenbau seien industrienahe IT-Dienstleister besonders stark betroffen.

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(Bild: dpa)

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Die Sorgen deutscher Industriebetriebe um die Fachkräftesicherung wachsen. Das hat Dr. Volker Treier, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des DIHK, gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gesagt. Mittlerweile klagten 40 Prozent der Unternehmen über einen Mangel an qualifiziertem Personal. In diesem Problem, das im laufenden Jahr erheblich gewachsen sei, sehe insgesamt fast jeder zweite Betrieb "eines der Hauptrisiken" für seine Geschäftstätigkeit im neuen Jahr.

Dr. Volker Treier vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag sieht die Sorgen der Industriebetriebe um die Fachkräftesicherung wachsen.

(Bild: DIHK)

Risiken und Wachstumserwartungen sind Thema des "DIHK-Industriereports 2016/2017" (PDF) zur Lage der deutschen Industrie. Danach spielt das Risiko, keine passenden Arbeitskräfte zu finden, bei den kurz- und mittelfristigen Aussichten insbesondere in der Branche industrienaher IT-Dienstleister sowie im Werkzeugmaschinenbau eine große Rolle. In diesen Bereichen erwartet sogar mehr als die Hälfte der für die Analyse befragten Betriebe eines der größten Probleme für 2017.

Zu den Branchen, die eine drastische Verschärfung des Problems vermelden, gehören neben der Elektrotechnik auch die Herstellung von Möbeln und elektrischen Ausrüstungen. Um geeignetes Personal ist ein immer schärfer werdender Wettbewerb entbrannt, der sich den Unternehmen zufolge nicht zuletzt in steigenden Arbeitskosten niederschlägt. Darin wiederum erblicken derzeit 39 Prozent der befragten Unternehmen ein vorrangiges Geschäftsrisiko. Vor einem Jahr waren es "nur" 37 Prozent.

Treier zufolge sind die meisten Industriebetriebe der Meinung, dass sie nur bedingt am aktuellen Aufschwung der deutschen Binnenwirtschaft teilhaben. Dennoch wolle man weiter Personal einstellen – das gelte nach den Angaben von fast 6000 Betrieben aus dem verarbeitenden Gewerbe vor allem für international tätige Unternehmen. Das mache einmal mehr deutlich, dass internationales Engagement den Arbeitsmarkt in Deutschland belebe – nicht nur die Produktion für das Ausland sichere hierzulande Arbeitsplätze, sondern auch die Produktion im Ausland. Auf den innerdeutschen Markt konzentrierte Industriebetriebe hätten hingegen kaum Neueinstellungen auf dem Zettel. (psz)