Industriespionage-Vorwürfe könnten SAP eine Milliarde US-Dollar kosten

SAP hatte eingeräumt, sich über seine US-Tochtergesellschaft TomorrowNow wiederholt unerlaubt Zugang zu einer Oracle-Webseite für die Kundenbetreuung verschafft und von dort Software sowie Dokumentationen heruntergeladen zu haben.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der US-amerikanische Softwarekonzern Oracle hat den Schaden durch die vermeintliche Industriespionage des deutschen Konkurrenten SAP auf "wahrscheinlich mindestens eine Milliarde US-Dollar" beziffert. Der Schaden könne allerdings erst genau beziffert werden, wenn SAP weitere Beweismittel zur Verfügung stelle, heißt es in einem Schreiben an das zuständige Bundesbezirksgericht in San Francisco, das die Anwälte der beiden Unternehmen nach zahlreichen Gesprächen gemeinsam verfasst haben.

In dem 30-seitigen Schreiben mit dem Titel "Joint Discovery Conference Statement" (PDF-Datei) wirft Oracle dem Walldorfer Konzern vor, "möglicherweise millionenfach illegal Software heruntergeladen, tausendfach Patentrechtsverletzungen begangen und viele hundert Kunden gestohlen zu haben". Der dadurch entstandene Schaden belaufe sich auf "mindestens mehrere hundert Millionen Dollar".

SAP räumt ein, sich über seine US-Tochtergesellschaft TomorrowNow wiederholt unerlaubt Zugang zu einer Oracle-Webseite für die Kundenbetreuung verschafft und von dort Software sowie Dokumentationen heruntergeladen zu haben. Vorwürfe der Industriespionage weist SAP-Vorstandschef Henning Kagermann aber konsequent zurück. Am 1. Juli wollen sich beide Parteien erneut zu einer Anhörung vor Gericht treffen. (pmz)