Infineon: Produktion in München-Perlach läuft trotz Streiks

Mittlerweile ist wieder Bewegung in die Auseinandersetzung um das von Schließung bedrohte Münchner Chipwerk von Infineon gekommen; die Verhandlungen sollen wieder aufgenommen werden.

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Von
  • Jürgen Kuri

In dem bestreikten Infineon-Chipwerk in München-Perlach läuft nach Angaben des Unternehmens die Produktion derzeit trotz der Arbeitsniederlegung. Die Produktion laufe in verringertem Umfang, sagte ein Infineon-Sprecher am Mittwoch laut einem dpa-Bericht. Die IG Metall hatte bisher erklärt, es sei ihr gelungen, durch die Blockade der Werkstore die Fertigung komplett zu stoppen. Der Konzern hatte sich bislang noch nicht klar geäußert.

Seit Montag befinden sich die Beschäftigten des von der Schließung bedrohten Chipwerks in einem unbefristeten Streik. Die Unternehmensführung versuchte, arbeitswillige Beschäftigte teilweise mit Polizeischutz auf das Gelände zu bekommen. Am Montag hatte die IG Metall nach eigenen Angaben drei Busse mit Streikbrechern aus anderen Infineon-Werken gestoppt. Am gestrigen Dienstag hatte Infineon eine einstweilige Verfügung gegen die Gewerkschaft erwirkt: Durch sie soll Infineon-Mitarbeitern trotz Streikposten freier Zugang zum Gelände ermöglicht werden.

Mittlerweile ist aber wieder Bewegung in die Auseinandersetzung gekommen. Am heutigen Mittwochnachmittag wollen sich Konzernführung und IG Metall erstmals seit dem Streikbeginn zu Gesprächen treffen, erfuhr die dpa. Infineon will das Werk mit 800 Beschäftigten Anfang 2007 schließen. Die IG Metall hatte daher am Montag einen unbefristeten Streik begonnen, um einen Sozialtarifvertrag mit höheren Abfindungen und einer Beschäftigungsgesellschaft durchzusetzen. Erste Verhandlungen zwischen Infineon und IG Metall waren Mitte Oktober gescheitert. (jk)