Infineon forciert Geschäft mit Flash-Speichern

"Wir wollen weltweit zumindest die Nummer drei werden", sagte Infineons Speicher-Chef Harald Eggers.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Halbleiter-Konzern Infineon baut das Geschäft mit Flash-Speichern deutlich aus. "Wir wollen weltweit zumindest die Nummer drei werden", sagte Speicher-Chef Harald Eggers am Donnerstag der dpa. Am Standort Dresden soll in einem Gemeinschaftsunternehmen mit der israelischen Saifun Semiconductors ab der zweiten Jahreshälfte die Volumenproduktion der ersten Chips beginnen. Dabei entstehen in Dresden vor allem in der Entwicklung zunächst 40 neue Arbeitsplätze. Der Markt für Flash-Speicher ist durch ihren massenhaften Einsatz beispieslweise bei Handys und Digitalkameras für die Hersteller, darunter Intel und AMD, recht lukrativ.

Infineon betreibt mit den Israelis seit 2001 das Gemeinschaftsunternehmen Ingentix. Dieses geht nun in der Neugründung Infineon Flash GmbH & Co KG auf. Infineon stockt dabei seine Beteiligung von 51 auf 70 Prozent auf und investiert insgesamt 20 Millionen Euro.

Bei DRAM-Speichern ist Infineon bereits drittgrößter Anbieter der Welt. Bei Chipkarten, in denen Flash-Produkte enthalten sind, ist der Konzern Weltmarktführer. Dagegen betritt Infineon bei Daten- und Programm-Flash-Speichern nun mit Hilfe der Israelis teilweise Neuland. Durch die Kombination der starken Marke Infineon und der Vertriebskraft der Münchner auf der einen Seite und der modernen Techniken der Israelis (NROM, Nitrided Read Only Memory) auf der anderen könne sich das Gemeinschaftsunternehmen eine führende Rolle im Weltmarkt sichern, sagte Saifun-Chef Boaz Eitan.

Der Flash-Markt gilt als Wachstumsfeld. Derzeit hat er ein Volumen von acht Milliarden Euro. Marktforscher sehen bis 2006 ein jährliches Wachstum von zehn Prozent. Mit dem Ausbau der Aktivitäten könne Infineon zum einen die DRAM-Produktionskapazitäten auch für Flash-Produkte nutzen und so auf Marktveränderungen flexibel reagieren, sagte Eggers. Zudem sei der Konzern künftig in der Lage, Systemlösungen -- also zum Beispiel kombinierte Produkte mit DRAM- und Flash-Chips -- anzubieten. Konzern-Chef Ulrich Schumacher hatte angekündigt, Infineon wolle das Lösungsgeschäft in den nächsten Jahren deutlich ausbauen. Zum einen ist dieses deutlich profitabler, zum anderen sinkt so die Abhängigkeit vom schwankungsanfälligen DRAM-Geschäft. (jk)