Infineon gibt trĂĽben Quartals-Ausblick [Update]
Infineon hat angesichts der schwachen Nachfrage nach seinen Produkten einen trüben Ausblick auf das laufende zweite Geschäftsquartal gegeben.
Der weltweit viertgrößte Halbleiter-Hersteller Infineon hat angesichts der schwachen Nachfrage nach seinen Produkten einen trüben Ausblick auf das laufende zweite Geschäftsquartal gegeben. "Auf Grund von saisonalen Effekten, Preisdruck in allen Segmenten des Unternehmens und eines anhaltenden Nachfragerückgangs durch weitere Anpassungen der Lagerbestände bei Kunden geht das Unternehmen davon aus, dass Umsatz und Ergebnis im aktuellen Quartal weiterhin rückläufig sein werden", meldete die Infineon Technologies AG am Montagmorgen in München. Auch auf dem weltweiten Halbleitermarkt dürfte die Nachfrage zurückgehen.
Im ersten Quartal war Infineon unter den Erwartungen geblieben. Das Unternehmen erwirtschaftete einen Umsatz von rund 1,82 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn (EBIT) von etwa 211 Millionen Euro. Diese Zahlen enthalten einmalige Lizenzeinnahmen von etwa 118 Millionen Euro aus der Einigung mit ProMOS. Im vorangegangenen Quartal hatte Infineon noch 1,99 Milliarden Euro erlöst, und der EBIT hatte bei 113 Millionen Euro gelegen.
Unterdessen berichtet die dpa, dass Infineon nun verschärft Kürzungen vornehmen wolle. "Wir haben Maßnahmen ergriffen, um uns auf einen Abschwung vorzubereiten", sagte Konzernchef Wolfgang Ziebart am Montag in München. Angesichts der schwierigen Branchenlage sollen die Fixkosten nochmals um 200 Millionen Euro gedrückt werden. Ein signifikanter zusätzlicher Stellenabbau ist derzeit zwar nicht geplant. Ziebart wollte aber nicht einmal die Aufgabe von Werken ausschließen.
Ziebart ließ offen, ob Infineon im laufenden Geschäftsjahr 2004/05 unter dem Strich einen Gewinn erzielen wird. Natürlich habe niemand vor, Verluste zu machen. "Aber das Jahr ist noch lang." Ziel sei es aber in jedem Fall, einen operativen Gewinn vor Sonderfaktoren zu schaffen. Der Infineon-Aktienkurs, der bereits seit Wochen auf Talfahrt ist, sank um 2,5 Prozent auf 7 Euro.
Eine Trendwende bei Umsatz und Ergebnis ist nach Einschätzung Ziebarts nicht in Sicht. Der Preisdruck sei in allen Segmenten groß und die Nachfrage rückläufig. Zudem belaste der schwache Dollarkurs. Das Unternehmen muss außerdem nach dem gescheiterten Verkauf seines defizitären Glasfasergeschäft diese Sparte sanieren. Hier sei, anders als in den übrigen Bereichen, ein signifikanter Stellenabbau notwendig, sagte Ziebart. Details sollen auf der Hauptversammlung am morgigen Dienstag genannt werden. (tol)