Infineon kommt nur schwer aus der Krise

Im dritten Quartal hat sich Infineons Lage etwas stabilisiert, die Zielmärkte erholen sich laut dem Firmenchef nur langsam.

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Infineon-Empfang in Regensburg

Infineon-Empfangshalle in Regensburg

(Bild: Infineon)

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Der Chiphersteller Infineon kommt nur sehr langsam aus der Krise. Im dritten Quartal seines Geschäftsjahres konnte das Unternehmen aus Neubiberg bei München Umsatz und Gewinn im Vergleich zu den drei Monaten davor zwar minimal steigern. Allerdings blieb der Konzern mit einem Umsatz von 3,7 Milliarden Euro etwas hinter seiner Prognose und den Erwartungen zurück. Im Vorjahresvergleich ging das Ergebnis nach Steuern ging von 831 Millionen auf 403 Millionen Euro zurück, der Umsatz von 4,09 Milliarden auf 3,7 Milliarden Euro.

Im Mai dieses Jahres hatte Infineon die Prognose erneut gesenkt und einen Stellenabbau angekündigt. Nun sollen weitere 1400 Stellen wegfallen, hieß es in der Telefonkonferenz zum Quartalsergebnis.

Im Segment Automotive stieg der Umsatz von 2,08 Milliarden im Vorquartal auf 2,11 Milliarden Euro. Den Anstieg um 2 Prozent führt Infineon laut Mitteilung auf eine stärkere Nachfrage im Bereich Software-definierte Fahrzeuge inklusive E/E-Architektur zurück, davon hätten insbesondere Mikrocontroller profitiert. Das Segmentergebnis stieg von 512 Millionen auf 537 Millionen Euro an.

Mit 749 Millionen Euro setzte Infineon im Segment Power & Sensor Systems 5 Prozent mehr um als im Vorquartal. Hier verzeichnete das Unternehmen eine steigende Nachfrage nach Komponenten im Bereich Server und Rechenzentren sowie bei USB-Controllern und Siliziummikrofonen. Das Segmentergebnis erhöhte sich von 64 Millionen auf 70 Millionen Euro.

Im Segment Connected Secure Systems blieb der Umsatz mit 366 Millionen Euro fast unverändert. Etwas schwächer entwickelte sich die Nachfrage im Bereich Wi-Fi, während sie in den anderen Bereichen in etwa auf der Höhe des Vorquartals lag, schreibt Infineon. Das Segmentergebnis belief sich wie im Vorquartal auf 42 Millionen Euro.

Infineon-Chef Jochen Hanebeck sprach von einem herausfordernden Marktumfeld. "Die Erholung in unseren Zielmärkten schreitet nur langsam voran. Angesichts der anhaltend schwachen gesamtwirtschaftlichen Dynamik überlagern die Bestände an vielen Stellen die Endnachfrage."

Für das vierte Quartal stellt Infineon einen Umsatz von etwa 4 Milliarden Euro in Aussicht, mit steigenden Umsätzen in allen Segmenten. Im gesamten Jahr sollen es 15 Milliarden sein.

(anw)