Infineon spart in Dresden 285 Stellen ein

Außerdem führt der Halbleiterhersteller in seinem Dresdner Betrieb ein neues Schichtsystem ein.

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  • dpa

Der Halbleiterhersteller Infineon baut am Standort Dresden 285 Stellen ab. Davon sind 234 Leiharbeiter und 51 Betriebsangehörige betroffen, teilte das Unternehmen heute mit. Letztere würden ein neues Angebot erhalten. Den Schritt hatte Infineon bereits Ende Juli nach Verlusten im abgelaufenen Quartal angekündigt. Inzwischen einigten sich Geschäftsführung und Belegschaft auf ein neues Schichtsystem von 2006 an. Derzeit gibt es in Dresden 5500 Mitarbeiter.

Künftig sollen die Dresdner Infineon-Mitarbeiter in Schichten von zwölf Stunden arbeiten. Vier Arbeitstagen mit zwei Tag- und zwei Nachtschichten folgen vier freie Tage. Bisher sind es Acht-Stunden-Schichten mit sechs Arbeits- und vier freien Tagen. Durch Arbeitszeitkonten sollen Auslastungsschwankungen aufgefangen werden.

"Das neue Schichtmodell bietet die notwendige Flexibilität", sagte Wolfgang Schmid, der Geschäftsführer von Infineon Dresden. Vom kommenden Jahr an soll der Teil des Dresdner Infineon-Betriebes, der noch 200-Millimeter-Halbleiterwafern produziert, aus wirtschaftlichen Gründen von Speicher- auf kundespezifische Logik-Chips umgestellt werden. Damit kommt es Schmid zufolge zu Auslastungsschwankungen. Speicher-Chips sollen künftig nur mit 300-Millimeter-Wafern hergestellt werden.

Für das laufende Jahr erwartet Infineon ein stärkeres Marktwachstum als bisher angenommen. Die Branche dürfte weltweit um mehr als fünf Prozent zulegen statt der bisher angenommenen vier Prozent, sagte Infineon-Chef Wolfgang Ziebart am Rande einer "Handelsblatt"-Tagung in Dresden. Langfristig werde die Halbleiterbranche im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. (dpa) / (anw)