Infineon stellt Kooperation mit Mosel Vitelic in Frage

Die gemeinsame Gesellschaft der Halbleiterhersteller soll in der bisherigen Form nicht bestehen bleiben; an einen Rückzug aus Taiwan denkt Infineon indes nicht.

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Von
  • Torge Löding

Der Halbleiter-Hersteller Infineon hat das Joint-Venture mit seinem taiwanischen Partner Mosel Vitelic zum 1. Januar 2003 gekündigt. Das gegenwärtige Geschäftsmodell der gemeinsamen Gesellschaft ProMOS Technologies solle in dieser Form nicht weiter verfolgt werden. "Diese Aussage bedeutet aber nicht, dass sich Infineon ganz aus ProMOS zurückzieht", sagte eine Infineon-Sprecherin gegenüber heise online. So werde Infineon im Verwaltungsrat der Gesellschaft weiterhin vertreten sein. Einen Rückzug aus Taiwan ziehe Infineon indes gar nicht in Betracht -- schließlich unterhalte das Unternehmen dort weitere Partnerschaften.

Infineon begründet seine Entscheidung mit "wiederholten und schwerwiegenden Vertragsbrüchen" durch Mosel Vitelic. Diese habe Infineon mehrfach und erfolglos beanstandet hatte, heißt es in einer Mitteilung. Mit der Aufkündigung des Aktionärsvertrags endet auch die Abnahme-Vereinbarung der beiden Unternehmen, nach der Infineon und Mosel Vitelic Produkte von ProMOS beziehen. Derzeit kann ProMOS seine Produkte nur aufgrund des Lizenzabkommens mit Infineon fertigen. Infineon beabsichtigt mit ProMOS ein neues Lieferabkommen zu verhandeln.

Bereits seit 1996 betreibt Infineon -- damals noch als Teil der Siemens AG -- das Joint-Venture ProMOS gemeinsam mit Mosel Vitelic. Noch im März 2002 hatte Infineon seinen Anteil an der ProMOS-Fertigung von 38 auf 48 Prozent erhöht. (tol)