Infineon übernimmt Dresdner Fertigungswerk komplett
Der Kaufpreis für den Erwerb der ausstehenden 13-prozentigen Minderheitsbeteiligung beträgt 278 Millionen Euro.
Der Chiphersteller Infineon übernimmt seine Dresdner Halbleiter-Fertigungsanlage auf Basis der 300-Millimeter-Wafertechnologie komplett. Der Kaufpreis für den Erwerb der ausstehenden 13-prozentigen Minderheitsbeteiligung von der Leipziger Messe GmbH und der SC 300 Beteiligungs GmbH betrage 278 Millionen Euro, teilte Infineon heute mit. Die Finanzierung erfolge über eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage durch die Ausgabe von rund 27 Millionen neuen Aktien. Infineon übernehme mit dem Schritt die alleinige Führung der SC300 KG.
Durch die Transaktion reduzierten sich die künftigen Finanzierungsaufwendungen von Infineon, hieß es. Aus Unternehmenskreisen verlautete, dies werde sich im Vorsteuerergebnis von Infineon mit einem niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag bemerkbar machen.
Bei dem Werk handelt es sich um eine der weltweit modernsten Halbleiter-Fertigungsanlage auf Basis der 300-Millimeter-Wafertechnik. Infineon will durch eine höhere Produktivität und Kosteneinsparungen von 30 Prozent profitieren. Die SC300 Beteiligungs GmbH ist eine Tochter der zum Jenoptik-Konzern gehörenden M+W Zander Holding AG. Die Leipziger Messe GmbH ist im Besitz des Freistaates Sachsen und der Stadt Leipzig.
Außerdem bestätigten sich heute Medienberichte von vor knapp zehn Tagen, laut denen die EU-Kommission eine staatliche Beihilfe für den Bau eines Chipwerks von Infineon in Portugal genehmigt. Der bewilligte Zuschuss betrage 41,5 Millionen Euro und entspreche einem Anteil von 29,4 Prozent der Investitionskosten, teilte die Kommission heute mit.
Das Werk in Vila do Conde in der Region Grande Porto liege in einem EU-Zuschussgebiet, in dem maximale Subventionen von 32 Prozent der Investitionssumme möglich sind. Die Beihilfe wird zum Teil in Form von nicht zurückzahlbaren Darlehen, zum Teil als Einkommenssteuerbefreiung für künftige Profite des Werks gewährt. (anw)
