Infineon will Weltmarktführer für Automobil-Chips werden

Das Potenzial für Halbleiter in der Automobilindustrie ist nach Worten von Vorstand Sönke Mehrgardt riesig.

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  • dpa

Der Halbleiterhersteller Infineon will von dem zunehmenden Trend zur Elektronik im Auto profitieren und weltweit zur Nummer eins in diesem Bereich aufrücken. Bereits jetzt steckten in jedem Auto durchschnittlich rund 1000 Bauelemente, die beispielsweise Airbags, Fensterheber, Klimaanlagen oder Navigationssysteme steuerten, sagte Infineon-Technologie-Vorstand Sönke Mehrgardt am Freitag in einem dpa-Gespräch. "Die Durchdringung mit Elektronik wird sich in den nächsten Jahren rasant beschleunigen." Mit einem Marktanteil von 7,9 Prozent sei Infineon inzwischen Studien zufolge weltweit die Nummer zwei nach Motorola. "In absehbarer Zeit wollen wir Weltmarktführer sein", sagte Mehrgardt.

Selbst in dem für die Halbleiterbranche katastrophalen Jahr 2001 habe sich die Sparte Automobil- und Industrieelektronik gut behauptet. "Das war ein Bereich, der uns große Freude gemacht hat", sagte Mehrgardt. Mit einem Umsatz von 1,1 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2000/01 war die Sparte zweitgrößter Umsatzträger nach dem Bereich Speicherchips, in dem 1,59 Milliarden Euro umgesetzt wurden. Gegen den Trend im Gesamtkonzern blieb der Umsatz im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit 299 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu stabil. Wegen des starken Preisdrucks und umsatzorientierter Verrechnungen innerhalb des Infineon-Konzerns halbierte sich der Gewinn vor Zinsen und Steuern allerdings auf 23 Millionen Euro.

Das Potenzial für Halbleiter in der Automobilindustrie ist nach Worten von Mehrgardt riesig. Jährlich kämen rund 55 Millionen Autos neu auf den Markt. In jedem Wagen seien Halbleiter im Wert von rund 200 US-Dollar eingebaut. "Das geht heute durch alle Autoklassen bis zum Kleinwagen hinunter", sagte er.

In den kommenden Jahren würden zwar nicht mehr, dafür aber immer leistungsfähigere Chips in die Autos eingebaut. Mit den High-Tech-Bauteilen könne auch der Kraftstoffverbrauch und der Schadstoffausstoß verringert werden. "Bis zum Jahr 2005 wird sich die Leistung gegenüber heutigen Systemen verzehnfachen", sagte Mehrgardt. Der gesamte Markt werde Studien zufolge in den nächsten fünf Jahren jährlich um sieben bis acht Prozent wachsen. "Von diesem Zuwachs wollen wir überproportional profitieren", sagte Mehrgardt. (dpa) / (anw)