Innenministerium warnt vor "Jahr-2000-Betrügern"

Betrüger nutzen die Angst technischer Laien vor dem Jahr-2000-Problem aus, um vorgetäuschte "Schutzmaßnahmen" zu verkaufen -- so das Innenministerium.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Das Bundesinnenministerium warnt vor Betrügereien im Zusammenhang mit dem Jahr-2000-Problem. Immer öfter, so das Ministerium, würden Fälle bekannt, bei denen die Täter eine "Reparatur" von Haushaltsgeräten vortäuschen und sich diese "Dienstleistung" in Einzelfällen mit mehreren hundert Mark entlohnen lassen. Insbesondere bei der Überprüfung von Heizungen oder Regelanlagen in Privathäusern würden hohe Summen verlangt. In Einzelfällen seien auch Staubsauger oder Kaffeemaschinen unter dem Vorwand einer Prüfung auf Jahr-2000-Tauglichkeit außer Haus entwendet worden. Die Betrüger hätten dabei manchmal "amtliche" Scheinausweise vorgezeigt oder sich auf angebliche Hinweise der Jahr-2000-Infoline der Bundesregierung berufen.

Bundesinnenminister Otto Schily erklärte: "Die Bundesregierung gibt keine Empfehlung, Haushaltsgeräte zur Überprüfung abzugeben, schon gar nicht direkt an der Haustür. Auch sind weder von der Bundesregierung noch von den Bundesländern Personen oder Firmen mit Prüfungen von privaten Haushaltsgeräten beauftragt worden. Die in diesem Zusammenhang vorgezeigten Ausweise mit scheinbar amtlichen Zeichen sind Fälschungen. Alle Bürger sollten solche Fälle unmittelbar bei der Polizei melden und ihre Nachbarschaft informieren. Bei Unsicherheiten über die Jahr-2000-Fähigkeit von Haushaltsgeräten sollten Bürger direkt den Hersteller oder Fachhändler fragen." Für weitere Fragen zum Jahr-2000-Problem empfiehlt die Bundesregierung die telefonische Infoline 0180/595 2000 (0,24 DM/Min). (wst)