Inode bringt ADSL2+ nach Österreich

Der österreichische Provider startet seine Tests der aufgebohrten DSL-Technik mit 12 MBit/s im Down- und 1 MBit/s im Upstream.

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Diesen Sommer beginnt in Österreich das ADSL2+-Zeitalter. Der Provider Inode startet in Graz, der zweitgrößten Stadt des Landes, am 20. Juli einen Feldtest mit 200 Kunden. Potenzielle Teilnehmer können sich ab 1. Juli anmelden. Am 28. August soll dann der Rollout in allen anderen Gebieten beginnen, in denen Inode entbündelte Leitungen anbietet. "Innerhalb von drei Monaten können wir über 90 Prozent unserer Kunden mit Highend-Produkten auf ADSL2+-Basis ausstatten", verspricht Inode-Chef Michael Gredenberg. ADSL2+ ermöglicht die Übertragung von bis zu 25 MBit/s; Inode startet mit 12 MBit/s, da dies auf Leitungen mit bis zu 2,5 Kilometern Länge zwischen Teilnehmer und Vermittlungsstelle funktioniere. Auf größeren Entfernungen seien geringere Bandbreiten möglich. Hinzu kommt niedrigerer Stromverbrauch des DSLAM sowie des beim Kunden installierten Modems, da ADSL2+-Verbindungen nur geöffnet sind, wenn tatsächlich Nutzdaten übertragen werden.

Der erste ADSL2+-Tarif von Inode heißt xDSL@home total speed und umfasst 20 GByte Datenvolumen. Testkunden in Graz und Kunden in anderen Gebieten, die bis 30. September bestellen, bezahlen ein halbes Jahr lang monatlich 69 Euro. Später abgeschlossene Verträge sind 20 Euro teurer. "Im Labor testen wir bereits Geschwindigkeiten bis zu 24 MBit/s. Entsprechende Produkte folgen selbstverständlich", erklärte Gredenberg.

Inode führt mit 62 Prozent Marktanteil am entbündelten Breitbandmarkt. Das Unternehmen hat derzeit zirka 155 Wählämter (Vermittlungsstellen) in 63 Orten mit eigener Infrastruktur erschlossen, womit mehr als die Hälfte der Unternehmen und über 55 Prozent aller Haushalte in Österreich erreicht werden. Erst am Freitag haben sich Inode und Telekom Austria nach langen Verhandlungen auf ein neues Tarifgefüge für Entbündelungen geeinigt. Die Miete für das Kupferkabel zum Endkunden bleibt zwar unverändert bei 10,90 Euro netto, allerdings wurden Preissenkungen bei Einmalentgelten und den Raummieten für die Unterbringung der Geräte in den Wählämtern vereinbart. Ein von Inode eingeleitetes Regulierungsverfahren wird nun eingestellt, andere Provider sind aber nicht zufrieden und wollen an ihren Verfahren festhalten.

In Berlin bieter Versatel seit drei Wochen ADSL2+-Anschlüsse mit bis zu 16 MBit/s. Telefonica installiert ähnliche Angebote in Bremen und München. Auch die T-Com hat in Hannover im Mai einen Feldversuch gestartet. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)