Insiderhandel mit NFTs: Anklage gegen ehemaligen Mitarbeiter von Opensea

Ein Ex-Mitarbeiter des NFT-Marktplatzes Opensea ist verhaftet worden. US-Strafverfolger sagen, er habe vertrauliche Informationen für eigenen Handel ausgenutzt.

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(Bild: HollyHarry/Shutterstock.com)

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Ein ehemaliger Mitarbeiter der NFT-Handelsplattform Opensea ist in New York wegen des Verdachts auf Betrug, Geldwäsche und Insiderhandel verhaftet und angeklagt worden. Der 31-Jährige solle demnach vertrauliche Informationen, wann welche NFTs auf der Opensea-Homepage prominent platziert werden, zu seinem finanziellen Vorteil ausgenutzt haben.

Der Angeklagte habe als Teil seiner Arbeit bei Opensea unter anderem die NFTs ausgewählt, die besonders beworben werden sollten. Solche Sonderplatzierungen hätten im Regelfall für deutliche Preissteigerungen gesorgt, heißt es in der Klageschrift. Mindestens zwischen Juni und September des Jahres 2021 soll er 45 verschiedene NFTs, die ausgewählt wurden, noch vor Platzierung gekauft haben. Nach Platzierung auf der Startseite habe er sie dann für das Zwei- bis Fünffache seiner Kaufpreise weiterverkaufen können. Die Verkäufe habe er über Accounts mit Pseudonym verschleiern wollen sowie über verschiedene Kryptogeldwallets.

Die mögliche Höchststrafe für seine Vergehen könnte 20 Jahre Haft betragen. "NFTs mögen etwas Neues sein, aber Insiderhandel ist es nicht", erklärte United States Attorney Damian Williams zum Fall. Auch bei Blockchain-Unternehmen werde man solche Vergehen verfolgen.

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Der NFT-Marktplatz Opensea hatte vergangenen September eingestanden, dass es zu Insiderhandel gekommen sei, und sich von dem Mitarbeiter getrennt. Unter anderem seien danach interne Regeln dafür festgelegt worden, inwiefern Angestellte Tokens über die Plattform kaufen dürfen. Opensea ist die derzeit größte Plattform für den Handel mit NFTs. Im inzwischen abgekühlten Boom um die Blockchain-Tokens legte die Plattform ein rasantes Wachstum hin.

NFT steht für non-fungible Token, zu Deutsch nicht-fungible Token. Anders als bei den Einheiten einer Kryptowährung wie Bitcoin oder Ether handelt es sich hier Einträge in ein Blockchain-Kassenbuch, die nicht austauschbar sein sollen. Die ursprüngliche Idee ist, mit solchen Tokens Besitz einer Sache oder eines Rechts abzubilden. Momentan werden vor allem NFTs auf digitale Bilder aufgelegt und schwunghaft gehandelt, wobei sich an der verlustlosen Kopierbarkeit dieser Bilder nichts ändert.

(axk)