Insolvente Biodata wird zerschlagen

Der insolvente Spezialist für Sicherheitssoftware wird zu einer reinen Holding; nur 62 Mitarbeiter behalten ihren Job.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der insolvente Softwarehersteller Biodata wird zerschlagen. Das Kerngeschäft mit der Verschlüsselungstechnik und den Firewall-Anwendungen soll in die neu gegründete BS Systems GmbH in Frankenberg (Kreis Waldeck-Frankenberg) übergehen, erklärte die Firma. Der Standort Dresden werde von der Dica Technologies GmbH als 100-prozentiges Tochterunternehmen weitergeführt. Die Biodata AG werde somit zu einer reinen Holding. 62 von ehemals 280 Mitarbeitern weltweit behalten ihren Job.

Zuvor hatten Wirtschaftsprüfer einen Wertberichtigungsbedarf von 42 Millionen Euro festgestellt; zudem musste Biodata im dritten Quartal 2001 tiefrote Zahlen vermelden. Als Grund waren wirtschaftliche Fehlleistungen vor allem bei Tochterunternehmen im Ausland genannt worden. Der öffentlich eskalierte Streit im Unternehmen offenbarte aber deutliche Hinweise auf Missmanagement. So sollen unter anderem Scheinumsätze verbucht worden sein. Die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt seit Anfang Januar gegen Biodata, nachdem das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel nach eigenen Untersuchungen einen Verstoß gegen die Ad-hoc-Publizitätspflicht für möglich hielt. Biodata-Verantwortliche sollen ein Jahr lang verschwiegen haben, dass ein Großauftrag im Umfang von 20 Millionen Euro geplatzt war. (jk)