Insolvenzverwalter sieht Chancen für Teile von Qimonda

So zeichne sich eine Lösung für die Sparte Graphics ab, in die bis zu 100 Beschäftigte eingebunden sein könnten, sagte Michael Jaffé nach Angaben aus Teilnehmerkreisen bei einem Berichtstermin am Dienstag in München.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Insolvenzverwalter des Speicherchipherstellers Qimonda sieht Chancen für eine Fortführung von Teilen des Unternehmens. Es zeichne sich eine Lösung für die Sparte Graphics ab, in die bis zu 100 Beschäftigte eingebunden sein könnten, sagte Michael Jaffé nach Angaben aus Teilnehmerkreisen bei einem Berichtstermin am Dienstag in München. In dem Segment werden Speicherchips für Spielkonsolen hergestellt.

Bei dem Termin informierte Jaffé die Gläubiger auch über den Fortgang der Beteiligungsverkäufe. Zur Investorensuche gebe es keine Neuigkeiten. Nach wie vor bemühe sich der Insolvenzverwalter um Interessenten für eine Gesamtlösung für Qimonda, doch gebe es noch keine entsprechenden Signale.

Am 1. April war das Insolvenzverfahren für die Infineon-Tochter eröffnet worden, die unter dem massiven Preisverfall in der Halbleiter-Branche gelitten hatte. Ursprünglich hatte das Unternehmen weltweit rund 12.000 Beschäftigte, davon 4600 in Deutschland – in Dresden und München. Mittlerweile hält eine Restmannschaft von 240 Mitarbeitern in Dresden und 220 in München einen Stand-by-Betrieb aufrecht, um die Produktion bei Bedarf wieder hochfahren zu können. In zwei Transfergesellschaften sind derzeit 2700 Beschäftigte, davon 630 am Unternehmenssitz in München.

Mehrere Beteiligungen des Unternehmens wurden bereits an Investoren verkauft, darunter zuletzt die Qimonda Solar, die an ein portugiesisches Konsortium ging. Erst vor gut zwei Wochen waren die Entwicklungsarbeiten für die neue Technologie "Buried Wordline" für sparsame Chips eingestellt worden. Damit war ein endgültiges Aus für die Infineon-Tochter wieder ein Stück näher gerückt. Das Entwicklerteam wechselte in eine der Transfergesellschaften.

Auch Hoffnungen auf einen Retter aus China hatten sich zerschlagen, nachdem Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) erklärt hatte, die Provinz Shandong, wo die bis dato als Interessent gehandelte Inspur-Gruppe ihren Sitz hat, stehe einer vollständigen Übernahme der Infineon-Tochter zurückhaltend gegenüber.

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(dpa) / (pmz)