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Intel Alder Lake-H: Core-i-12000 für Notebooks attackiert Apple M1 und AMD

Intel bringt die hybride CPU-Architektur Alder Lake in mobile Gaming-Boliden; Versionen für kompakte Geräte folgen später. Zudem debütiert die erste Arc-GPU.

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(Bild: Intel)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Florian Müssig

Für High-End-Desktop-PCs gibt es die zwölfte Core-i-Generation (Codename Alder Lake) bereits seit Herbst 2021; zur CES folgen nun erste Notebook-Varianten. Wie im Desktop-Segment fängt Intel ganz oben an, was Performance und Preise angeht: Es gibt zwar einen Ausblick auf die neue Segmentierung in H-, P- und U-Versionen, doch gestartet wird erst einmal mit H-Typen für Gaming-Notebooks und mobile Workstations.

Die haben wie ihre Vorgänger eine Thermal Design Power (TDP) von 45 Watt, die aber nur ein grober Richtwert ist: Wenn das Kühlsystem mitspielt und weitere Schwellwerte (etwa die Stromaufnahme) nicht überschritten sind, ziehen die Prozessoren in kurzen Zeiträumen auch mehr als 90 Watt.

Intels zwölfte Core-i-Generation für Notebooks (45 Watt)
Modell Kerne / Threads Takt (Basis / Turbo) L3-Cache
Core i9-12900HK 14 (6P + 8E) / 20 k.A. / 5,0 GHz 24 MByte
Core i9-12900H 14 (6P + 8E) / 20 k.A. / 5,0 GHz 24 MByte
Core i7-12800H 14 (6P + 8E) / 20 k.A. / 4,8 GHz 24 MByte
Core i7-12700H 14 (6P + 8E) / 20 k.A. / 4,7 GHz 24 MByte
Core i7-12650H 10 (6P + 4E) / 16 k.A. / 4,7 GHz 24 MByte
Core i5-12600H 12 (4P + 8E) / 16 k.A. / 4,5 GHz 18 MByte
Core i5-12500H 12 (4P + 8E) / 16 k.A. / 4,5 GHz 18 MByte
Core i5-12450H 8 (4P + 4E) / 12 k.A. / 4,4 GHz 12 MByte

Statt bis zu acht Kerne gibt es bei den neuen Prozessoren bis zu vierzehn, doch sie sind nicht mehr identisch aufgebaut: Zu maximal sechs Performance-Kernen (P-Cores) gesellen sich bis zu acht Effizienz-Kerne (E-Cores) – ein Konzept, dass bei Prozessoren mit ARM-Befehlssatz schon lange üblich ist (big.LITTLE, DynamIQ).

Bei Mobilprozessoren obliegt es den Notebookherstellern, welche Funktionen der zwölften Core-i-Generation tatsächlich verwendet werden.

(Bild: Intel)

Intel zieht in der CES-Präsentation ausdrücklich Vergleiche zum bisher stärksten Apple-Prozessor M1 Max und sieht den Core i9-12900HK in Führung, etwa beim 3D-Rendering mit Blender. Schon vor Weihnachten waren Geekbench-Werte aufgetaucht. Bei Gaming-Notebooks musste Intel wiederum im letzten Jahr harte Konter von AMD einstecken: Ryzen-CPUs sind in viele Baureihen eingezogen, die vormals Intel-only waren. Auch hier will Intel einen Schritt nach vorn gemacht haben.

Welche Rechen- und Grafikleistung die Mobilprozessoren aber tatsächlich entfalten werden, hängt von den Entscheidungen der Notebook-Hersteller ab: Ob DDR4- oder DDR5-Arbeitsspeicher (wahlweise in LPDDR-Ausführung) Verwendung findet und ob GPUs und SSDs mittels PCIe 3.0 oder PCIe 4.0 mit der CPU kommunizieren. Thunderbolt 4 und Wi-Fi 6E sind bereits mit der Vorgängergeneration möglich gewesen.

Intel versucht, Zusatzfunktionen unter weiteren Markennamen zu bündeln; das dürfte aber potenzielle Käufer eher verwirren als anlocken, weil die Übersicht fehlt. Intels indifferente Feature-Sammlung, die mal Project Athena hieß und die man inzwischen am Marketing-Logo Evo auf der Handballenablage erkennt, wird mit der zwölften Core-i-Generation ebenfalls überarbeitet – Intel nennt das Evo 3rd Edition. Zu den bekannten, schwammig formulierten Kriterien wie "schnelles Aufwachen", "flottes Ansprechverhalten" oder "lange Akkulaufzeit" (präzise Werte nennt Intel weiterhin nicht) gesellen sich nun ein paar greifbare Neuerungen: Ein Alder-Lake-Notebook muss unter anderem Wi-Fi 6E und eine Webcam mit mindestens Full-HD-Auflösung bieten; das Mikrofonsystem muss Hintergrundgeräusche herausfiltern.

Das Marketingprogramm Evo geht in die dritte Runde.

(Bild: Intel)

Neu ist die Kombination mit der Fernwartungsfunktionssammlung vPro: Ein Business-Notebook mit zwölfter Core-i-Generation, das vPro bieten soll, muss nun immer auch die Evo-Kriterien erfüllen.

Dass Intel an eigenständigen Grafikchips arbeitet, ist kein Geheimnis: Die Konkurrenz zu GeForce und Radeon wird Arc heißen. Zur CES wurde nun bestätigt: Die ersten Exemplare debütieren als Arc A370M in Notebooks. Sie basieren wahrscheinlich auf dem Chip, der bislang unter dem Codenamen DG2 lief. Der Vorgänger DG1 hieß noch Iris Xe Max. Details zum Arc A370M aus der Generation "Alchemist" verriet Intel weiterhin nicht.

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(mue)