Intel-Anti-Trust: Zeuge in der Zange

Eine Woche vor Beginn des Kartellprozesses der Federal Trade Commission (FTC) gegen Intel nimmt der Chipriese Schlüsselzeugen der Anklage in die Zange.

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Von
  • Egbert Meyer

Eine Woche vor Beginn des Kartellprozesses der Federal Trade Commission (FTC) gegen Intel nimmt der Chipriese Schlüsselzeugen der Anklage in die Zange. Der Angriff richtet sich gegen Harvard-Mitarbeiter Frederic Scherer. In vorgerichtlichen Aussagen hatte der als Experte berufene Scherer unter Eid keine konkreten Belege dafür liefern können, daß Intel, wie die Anklage vermutet, den Markt mit Preiskämpfen negativ beeinflußt. In einer gestern veröffentlichten Verteidigungsschrift erklärte Intel, man wolle Scherer auch hinsichtlich seiner Behauptung widerlegen, Intel behindere mit dem Argument des Schutzes von geistigem Eigentum die Forschung, Entwicklung und das Wachstum der Chip-Industrie. Zuvor hatte Intel Vice President Peter Detkin in Interviews die Ansicht bekräftigt, daß die FTC auch "Monopolen das Recht auf den Schutz geistigen Eigentums" zubillige.

Möglicherweise sehen das die Ankläger jedoch anders. Zumindest nennt die Klageschrift der FTC eine Reihe konkreter Beispiele dafür, daß Intel seine marktbeherrschende Stellung zum Druck auf Wettbewerber mißbrauchte. So habe der Konkurrent Intergraph mit Produktverzögerungen gekämpft, nachdem Intel dem Unternehmen technische Informationen vorenthalten habe. Auch bei Digital Equipment sei es nach Unstimmigkeiten mit Intel zu massiven Verspätungen bei neuen Produkten gekommen. (em)