Intel: Core-Prozessoren fangen sich, der Rest nicht

Mit Desktop- und Notebook-CPUs macht Intel wieder Milliarden-Gewinn. Die Xeon-Modelle für Server kratzen jedoch an den roten Zahlen.

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(Bild: Dragon Images/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Intel hat das Jahr 2023 mit einer Überraschung abgeschlossen: Dank einer Erholung insbesondere im Notebook-Markt lag der Umsatz am oberen Ende der Erwartungen. Rund 15,4 Milliarden US-Dollar hat Intel im vierten Quartal 2023 eingenommen.

Nach anderthalb Jahren voller Operativverluste ging es zumindest temporär wieder steil bergauf. Fast 2,8 Milliarden Dollar Betriebsgewinn konnte Intel erwirtschaften. Dank einer niedrigen Steuerrate von gerade einmal 4,6 Prozent blieben knapp 2,7 Milliarden Dollar Nettogewinn übrig.

Für den Aufschwung ist die Client Computing Group (CCG) verantwortlich, die ihren Umsatz binnen eines Jahres von 6,6 Milliarden auf 8,8 Milliarden Dollar gesteigert hat. Der Operativgewinn stieg von 500 Millionen auf 2,9 Milliarden Dollar. Laut Intel hat der Handel die hohen Lagerbestände abgebaut.

Abseits von der Automotive-Tochter Mobileye waren alle anderen Sparten entweder im Minus oder kratzten knapp an einem vorbei. Bei Rechenzentren konnte Intel weiterhin nicht vom KI-Boom profitieren: Der Umsatz mit Xeon-CPUs und Beschleunigern sank im Jahresvergleich erneut um 10 Prozent auf 4 Milliarden Dollar. Nur 100 Millionen Dollar Operativgewinn hat die Data Center and AI Group (DCAI) gemacht.

Intel-Ergebnisse nach Sparten aufgeschlüsselt (4 Bilder)

(Bild: Intel)

Die Netzwerksparte (Network and Edge Group, NEX) fiel von 1,9 Milliarden auf 1,5 Milliarden Dollar und landete operativ bei +/- 0. Mobileye wuchs weiter, ist für Intel-Verhältnisse aber weiterhin ein kleines Nebengeschäft: 242 Millionen Dollar Operativgewinn erzielte die Tochter.

Die Intel Foundry Services (IFS) machten 291 Millionen Dollar Umsatz – 63 Prozent mehr als im Vorjahr, aber etwas weniger als im Sommer. Aufgrund von Investitionen schrieb IFS aber erneut rote Zahlen in Höhe von 113 Millionen Dollar. Intel vertröstet weiter auf die Zukunft: Gerade beim Prozess Intel 18A soll es viele interessierte Kunden geben, die bei IFS Chips fertigen lassen wollen.

Auf das komplette Jahr gerechnet sank Intels Umsatz von 63,1 Milliarden auf 54,2 Milliarden Dollar (-14 Prozent). Operativ erwirtschaftete die Firma gerade einmal 93 Millionen Dollar. Der Jahresnettogewinn kam nur dank Steuergutschriften auf knapp 1,7 Milliarden Dollar.

Auffällig: Im vierten Quartal hat Intel noch mal gut 1,1 Milliarden Dollar für Umstrukturierungen ausgegeben. Zudem hat Intel das Forschungs- und Entwicklungsbudget spürbar reduziert – von 17,5 Milliarden Dollar im Jahr 2022 auf 16 Milliarden im Jahr 2023.

Beim Ausblick schlägt sich der saisonal schwache Konsumentenmarkt zum Jahresanfang nieder. Intel erwartet einen Umsatz von 12,2-13,2 Milliarden Dollar bei einem Nettoverlust von etwa einer Milliarde Dollar. Insbesondere deswegen straft die Börse Intel ab – die Aktie fiel nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen um mehr als 10 Prozent.

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