Intel-Crash lässt Technik-Aktien abstürzen

Intel schraubt seine Umsatzerwartungen für das laufende Quartal drastisch zurück und macht dafür die schwache Nachfrage in Europa verantwortlich.

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Von
  • Christian Persson

Der Handel mit Intel-Aktien wurde ausgesetzt, bevor der Chipgigant die Bombe platzen ließ: Intel schraubt seine Umsatzerwartungen für das laufende Quartal drastisch zurück und macht dafür den starken US-Dollar verantwortlich. Die Nachfrage in Europa habe wegen der ungünstigen Wechselkurse nachgelassen.

Die Umsatzwarnung des Prozessor-Marktführers, aus dessen Geschäftsverlauf oftmals auf den Zustand der gesamten PC-Industrie geschlossen wird, löste an den US-Börsen geradezu panische Abverkäufe von Technikpapieren aus: Im nachbörslichen Handel stürzten bei außergewöhnlich hohem Volumen Intel-Aktien um 20 Prozent ab, Microsoft gaben 6 Prozent nach, Dell mehr als 10 Prozent, AMD 19 Prozent.

Im Juli hatte Intel bei der Bekanntgabe des Ergebnisses für das zweite Quartal, das mit 8,3 Milliarden US-Dollar Umsatz schloss, optimistische Voraussagen für die nächsten drei Monate gemacht. Analysten gingen danach von einer mehr als 10-prozentigen Steigerung aus und schätzen den Umsatz für das dritte Quartal auf 9,4 Milliarden Dollar. Jetzt ist nur noch von 8,5 bis 8,7 Milliarden die Rede. Die Einnahmen aus Investments sollen zwar von 800 auf 900 Millionen Dollar steigen, aber die Bruttomarge revidierte Intel von 63 bis 64 auf 62 Prozent. Der Nettogewinn könnte damit nach Schätzungen der Analysten auf 37 Cents pro Aktie statt der bisher erwarteten 41 Cents fallen.

Intels Ankündigung hat Diskussionen über generelle Absatzprobleme der weltweiten PC-Industrie ausgelöst. Diesen von Analysten geäußerten Befürchtungen trat ein Intel-Sprecher jedoch entgegen: "Wir sehen nur in Europa eine schwächere Nachfrage", sagte er. "In allen anderen Regionen sind die Umsätze im Plan". (cp)