Intel: Milliardenschwerer Operativ-Verlust

Ein weiteres Quartal, ein weiteres Mal ein riesiges Loch in den Geschäftszahlen. Nur dank Steuererleichterungen konnte Intel ein Plus erzielen.

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Prozessor Intel Core i5 auf Motherboard

(Bild: Mark Mantel / heise online)

Lesezeit: 2 Min.

Der US-Chiphersteller Intel schreibt das fünfte Quartal in Folge rote Zahlen – zumindest was das Operativ-Geschäft mit der Herstellung und den Verkauf von Prozessoren sowie anderen Chips angeht. Vom April bis Juni 2023 musste Intel bei einem Umsatz von knapp 13 Milliarden US-Dollar ein operatives Minus von gut einer Milliarde US-Dollar hinnehmen.

Einzig durch eine Steuererleichterung in Höhe von fast 2,3 Milliarden US-Dollar konnte Intel unterm Strich einen Nettogewinn erzielen – so blieb ein Plus von knapp 1,5 Milliarden US-Dollar stehen. Zu den Steuerhintergründen äußert sich Intel nicht.

Verglichen mit Anfang 2023 ging es im zweiten Quartal etwas bergauf: Die Client Computing Group (CCG) rund um die Core-i-Prozessoren und Arc-Grafikkarten hat den Umsatz binnen dreier Monate von 5,8 Milliarden auf 6,8 Milliarden US-Dollar erhöht. Der Operativ-Gewinn verdoppelte sich auf eine Milliarde US-Dollar.

Die Data Center and AI Group (DCAI) rund um die Xeon-CPUs und Serverbeschleuniger (inklusive KI-Chips der Tochter Gaudi) steigerte den Umsatz von 3,7 Milliarden auf 4 Milliarden US-Dollar. Das Operativ-Minus schrumpfte von 500 Millionen auf 200 Millionen US-Dollar. Genauso viel Minus machte die Netzwerksparte. Intels Automotive-Tochter Mobileye hielt sich stabil und steuerte 129 Millionen US-Dollar Operativ-Gewinn bei.

Intels Spartenergebnisse im zweiten Quartal 2023 (4 Bilder)

(Bild: Intel)

Konstant viel Verlust machten die Intels Foundry Services (IFS) als Chipauftragsfertiger für Drittfirmen – -143 Millionen US-Dollar. Trotzdem zeigt die Gruppe ein erstes Lebenszeichen: Der Umsatz stieg auf 232 Millionen US-Dollar, eine Verdoppelung gegenüber dem Vorquartal und eine Steigerung um den Faktor 4 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Den Operativ-Verlust erklärt Intel mit anhaltenden Investitionen in seine Halbleiterwerke.

Im derzeit laufenden dritten Quartal 2023 erwartet Intel einen Umsatz von 12,9 bis 13,9 Milliarden US-Dollar und einen Nettogewinn von etwa 850 Millionen US-Dollar. Die Börse nahm die Bekanntgabe der Geschäftszahlen positiv auf – die Aktie stieg nachbörslich um mehr als sieben Prozent.

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