Intel: Transmeta-Chip ist nicht x86-kompatibel

Anlässlich der Vorstellung der neuen Mobil-Prozessoren deutete Don McDonald, Intels Marketing-Direktor der Mobile Platform Group, an, der Prozessor von Transmeta sei nicht x86-kompatibel.

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Von
  • Andreas Stiller

Anlässlich der Vorstellung von Intels neuen Mobil-Prozessoren (siehe dazu den Test in Ausgabe 15/2000 der c't) deutete Don McDonald, Intels Marketing-Direktor der Mobile Platform Group, in einem Interview an, der Prozessor des Konkurrenten Transmeta sei nicht vollständig x86-kompatibel: "Sie sollten überprüfen, ob der Transmeta-Chip 100-prozentig x86-kompatibel ist", lautet sein Ratschlag. Seine Erkenntnisse basierten laut The Register auf "Tom's Register". So eine Quelle ist in der Szene jedoch unbekannt. Es gibt allerdings die beiden bekannten Websites Tom's Hardware und The Register – auf denen aber keine Aussage in diese Richtung zu finden ist.

Allerdings ist die Frage nach der x86-Kompatibilität grundsätzlich bei neuen Prozessoren zu stellen, denn auch bei Intel haben sich im Lauf der Generationen diverse Abweichungen und Fehler herausgestellt. Ironischerweise hat gerade der (ehemalige) x86-Validator von Transmeta, Christian Ludloff, etliche dieser Fehler bei Intel-Prozessoren herausgefunden.

Systeme mit den Transmeta-Chips wurden inzwischen zwar vorgestellt, sind aber immer noch nicht auf dem Markt – das nährt natürlich die Gerüchteküche. Bislang läßt sich daher weder die x86-Kompatibilität noch die von Transmeta proklamierte niedrige Leistungsaufnahme von lediglich einem Watt (samt Northbridge) nachvollziehen. Intels Behauptung, die eigenen neuen Mobil-Prozessoren würden ebenfalls nur ein Watt verbraten, erwies sich dagegen zumindest in unseren Szenarien eher als Märchen. Im besten Fall (bei MP3) lag der Verbrauch bei 2 Watt, im Schnitt mit Office-Anwendungen jedoch bei mehr als 5 Watt, zu denen sich im Vergleich zu Transmetas Crusoe noch jeweils knapp 2 Watt für die Northbridge addieren. (as)