Intel Xeon jetzt auch mit 3,20 GHz und L3-Cache zu haben

Intels Xeon-Baureihe für kleine Server und Workstations bekommt Zuwachs: Die 3,2-GHz-Version mit 512 KByte L2- und zusätzlich 1 MByte L3-Cache.

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Intels Xeon-Baureihe für kleine Server und Workstations bekommt Zuwachs: Die 3,2-GHz-Version mit 512 KByte L2- und zusätzlich 1 MByte L3-Cache.

Bis vor einem Vierteljahr war der integrierte Level-3-Cache des Gallatin-Kerns (0,13-Mikrometer-Prozess) den teuren MP-Xeons für Multiprozessor-Server vorbehalten. Seit dem Erscheinen des Xeon 3,06 GHz/1M gibt es auch die DP-Xeons (Dual Processing) mit dem Zusatz-Pufferspeicher, der eine Reihe von Anwendungen beschleunigt -- was Intel kürzlich mit der Vor-Vorstellung des Pentium 4 Extreme Edition (auch "Extremely Expensive" genannt) demonstrierte. Intel nennt für den 3,2-GHz-Xeon einen 1000-Stück-OEM-Preis von 851 US-Dollar, damit ist er der seit Jahren teuerste DP-Xeon.

Intels Datenblatt weist für den Xeon 3,20 GHz/1M eine Thermal Design Power (TDP, Maximal-Leistungsaufnahme in der Praxis) von 92 Watt aus, das theoretische Leistungsmaximum des Prozessors mit einer Nominalspannung von 1,525 Volt liegt bei 110 Watt. Das stellt sowohl die Kühlung als auch die Mainboard-Spannungsregler in Servern und Workstations vor harte Aufgaben. Die Spannungsversorgung darf nach der Intel-Vorschrift VRM 9.1 übrigens für zwei Prozessoren gleichzeitig ausgelegt sein; diese mehrphasig arbeitenden Schaltwandler müssen dann bis zu 150 Ampere Strom bei hoher Regelungspräzision liefern. Wegen der parallelen Versorgung ist ein gemischter Einsatz von Xeons mit unterschiedlicher Nominalspannung (Voltage-ID, kurz VID) dabei nicht zulässig.

Auf älteren inoffiziellen Roadmaps hatte Intel für das gerade begonnene vierte Quartal noch die Einführung des 90-Nanometer-Xeon-Kerns namens Nocona vorgesehen, zunächst ebenfalls mit FSB533 für die vorhandenen Chipsätze E7501 (Plumas533 für Server, ohne AGP, bis zu sechs PCI-X-Busse) und E7505 (Placer für Workstations, mit AGP 3.0, maximal zwei PCI-X-Busse). Nocona, ein enger Verwandter des kommenden Pentium-4-Kerns Prescott, sollte demnach dann im nächsten Jahr auch in FSB667-Versionen für neue Chipsätze (Lindenhurst/Tumwater) kommen. Nun erscheint wohl der Prescott erst in kleinen Mengen zum Ende des Jahres und der Nocona erst 2004, dafür aber gleich mit FSB800 und in Verbindung mit den ebenfalls beschleunigten Chipsätzen Lindenhurst und Tumwater, die sowohl PCI Express als auch DDR2-400 (PC2-3200) unterstützen sollen.

Die durch die spätere Nocona-Geburt entstandene Lücke stopfen nun offenbar die DP-Xeons mit L3-Cache. Die Beschleunigungswirkung muss ausreichen, um die Xeon-Übermacht im Markt gegen den AMD Opteron zu halten. Den Server-Herstellern dürfte das Recht sein, ihnen bleibt der FSB667 als Zwischenschritt erspart und damit die aufwendige Validierung. (ciw)