Intel angeblich an Infineons Handychip-Sparte interessiert

Die beiden Unternehmen führen laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" intensive Gespräche. Allerdings gelte Infineon-Chef Peter Bauer als Gegner eines Verkaufs.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 9 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Der deutsche Chiphersteller Infineon verhandelt laut einem Zeitungsbericht mit dem Prozessorhersteller Intel über den Verkauf seiner Handychip-Sparte. Die beiden Unternehmen führten intensive Gespräche, berichtete die Financial Times Deutschland (FTD) aus eingeweihten Kreisen. Allerdings gelte Infineon-Chef Peter Bauer als Gegner eines Verkaufs.

Intel hatte zu einer Investorenkonferenz vorige Woche in Aussicht gestellt, in den Markt für Mobiltelefon-Chips einzusteigen. Intel könne seine technischen Vorteile ausspielen und neue Fertigungsprozesse einführen, um Chips wie den x86-Prozessor Atom Z600 mit mehr Leistung und weniger Stromverbrauch herzustellen, hieß es. Infineon hingegen bietet Chips für Smartphones auf Basis von Technik des Chipdesigners ARM an und beliefert Mobiltelefon-Hersteller wie Nokia, Samsung, RIM und Apple.

Infineons lange defizitäres Geschäft mit Handychips habe sich zuletzt gut entwickelt und Marktanteile gewonnen, berichtete die FTD. Im ersten Geschäftshalbjahr 2010 habe die Sparte 537 Millionen Euro Umsatz und einen operativen Gewinn von 26 Millionen Euro erwirtschaftet. Der europäische Konkurrent ST Ericsson sei etwa doppelt so groß, der US-amerikanische Weltmarktführer Qualcomm setzte im ersten Halbjahr umgerechnet gut 4 Milliarden Euro um. Infineon verfüge nach einer Kapitalerhöhung im vorigen Jahr über eine Nettoliquidität von 1 Milliarde Euro, berichtete die FTD weiter. Der Vorstand müsse mit massivem Widerstand der Arbeitnehmer rechnen, wenn er ein Viertel seines Geschäfts ohne Not verkaufen wolle. (anw)