Intel bleibt weiterhin mit großem Abstand Halbleiter-Marktführer

Auch im vergangenen Jahr erzielte Intel mehr Umsatz als alle anderen Halbleiterchip-Hersteller, an zweiter Stelle behauptete sich Samsung.

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Marktforschungsunternehmen veröffentlichen in unregelmäßigen Abständen kostenlose Auszüge aus ihren Erkenntnissen. Die Firma iSuppli ist dabei besonders aktiv und hat wieder einmal eine Rangliste der 20 umsatzstärksten Halbleiterchip-Hersteller herausgegeben.

RangFirmaHalbleiter-
Umsatz 2005
Veränderung
Umsatz
(zu 2004)
1 Intel35,5 Milliarden USD+13 %
2 Samsung
Electronics
17,2 Milliarden USD+9,2 %
3 Texas
Instruments
10,7 Milliarden USD+5,1 %
4 Toshiba9,1 Milliarden USD+3,7 %
5 STMicro-
electronics
8,9 Milliarden USD+1,4 %
6 Infineon6,8 Milliarden EUR-9,6 %
7 Renesask. A.-8,2 %
8 NEC
Electronics
k. A.k. A.
9 Philips Semi-
conductors
4,3 Milliarden EUR0 %
10 Freescale5,84 Milliarden USD+2,2 %
11 Hynixk. A.k. A.
12 Micronk. A.k. A.
13 Sonyk. A.k. A.
14 Matsushitak. A.k. A.
15 AMD3,9 Milliarden USD+50 %
16 Qualcommk. A.k. A.
17 Sharp
Electronics
k. A.k. A.
18 Rohmk. A.k. A.
19 IBM Micro-
electronics
k. A.k. A.
20 Broadcomk. A.k. A.
 
(24) Spansionk. A.k. A.
 
  Weltmarkt237,1 Milliarden USD+3,6 %

Zu den prozentualen Marktanteilen machte iSuppli außer für Intel keine Angaben – diese Informationen bleiben wie weitere Details den Käufern der Studie vorbehalten. Auch genaue Hintergründe zur Ermittlung der Zahlen fehlen; so bleibt beispielsweise unklar, weshalb iSuppli Infineon eine Umsatzschrumpfung um 9,6 Prozent von 2004 auf 2005 attestiert, während Infineon selbst nur 6 Prozent nennt. Einige Zahlen in der Tabelle haben wir dehalb ergänzt und verlinkt.

Laut iSuppli konnten nur vier der zwanzig größten Firmen ein Umsatzwachstum von jeweils mehr als 10 Prozent erzielen, nämlich Intel, Hynix, IBM Microelectronics und Broadcom. Zu nennen wäre hier auch AMD, doch durch die Abspaltung von Spansion verzeichnet iSuppli bei AMD einen Umsatzrückgang im Vergleich zu 2004.

Der Mikroprozessormarkt wuchs 2005 um 16,1 Prozent – und obwohl Intel in diesem rund 32 Milliarden US-Dollar voluminösen Bereich 2,9 Prozentpunkte Anteil an AMD verloren hat, konnte der Markt-Champion seine Führungsposition im Gesamt-Halbleitermarkt von 13,8 Prozent auf 15 Prozent ausbauen. AMD würde gemeinsam mit der abgespaltenen NOR-Flash-Sparte Spansion mit knapp 6 Milliarden US-Dollar Umsatz auf Platz 8 landen und sich damit im Vergleich zu 2004 um 3 Ränge verbessern. Spansion landet indes auf dem 24. Platz – der NOR-Flash-Markt schrumpfte 2005 um 15,3 Prozent.

Intel ist nicht nur Marktführer bei den x86-(64-)Prozessoren, sondern auch bei NOR-Flash-Speicherchips, PC-Chipsätzen und Grafikprozessoren für PCs und Notebooks (wegen der grafikfähigen Chipsätze). Samsung Electronics dominiert den Markt der DRAM- und NAND-Flash-Bausteine, Texas Instruments die Märkte der digitalen Signalprozessoren (DSP) und der Analog-ICs. Der Markt der DRAM-Chips schrumpfte – übrigens entgegen früheren Vorhersagen der iSuppli-Marktforscher selbst – im vergangenen Jahr um 6,2 Prozent. Das hat sich deutlich im Infineon-Umsatz niedergeschlagen, während DRAM-Marktführer Samsung, der laut iSuppli rund 84 Prozent seines gesamten Umsatzes in diesem starktt zyklischen Markt erzielt, seine Verluste in diesem Bereich (durch Stückzahl-Wachstum) auf 1 Prozent begrenzen konnte.

Anders als das DRAM-Business ist das NAND-Flash-Segment geradezu explosionsartig gewachsen. Obwohl Samsung in diesem Segment 50 Prozent Marktanteil hat und 47 Prozent Umsatzwachstum erzielte, verloren die Südkoreaner rund 5 Prozent Marktanteil an noch schneller wachsende Konkurrenten und NAND-Flash-Neu-Einsteiger wie Micron/Intel.

Samsung Electronics hat 2002 den zuvor zweitgrößten Chiphersteller Toshiba aus Japan überholt und seither seine Position weiter deutlich gefestigt.

Broadcom und Qualcomm sind so genannte "Fabless"-Halbleiterfirmen, lassen also bei Foundries wie TSMC, UMC, Chartered Semiconductor oder anderen fertigen. Die größten Fabless-Halbleiterhersteller nach Qualcomm und Broadcomm sind Nvidia, ATI und Xilinx, wobei Nvidia und ATI noch zu den 25 größten Chiplieferanten zählen. (ciw)