Intel führt zahlreiche 45-nm-Prozessoren ein
Erste Muster der 45-nm-"Penryn"-Prozessorgeneration hat Intel bereits ausgeliefert, nun folgt der offizielle Startschuss für 15 Xeon-Serverprozessoren und den Core 2 Extreme QX9650.
Muster von einigen Prozessoren der "Penryn"-Generation mit 45-Nanometer-Strukturen hatte Intel teilweise schon vor Monaten an die Presse und an Entwickler verschickt, nun folgt der erste Schwung fertiger Produkte: Teils sofort, teils innerhalb der nächsten 30 bis 45 Tage soll die Auslieferung von 12 Varianten des Quad-Core-Serverprozessors Xeon 5400, von zwei Dual-Core-Xeons (5200) sowie des bisher einzigen 45-nm-Prozessors für Desktop-Rechner, des Core 2 Extreme QX9650, erfolgen.
Die Neulinge laufen auf Mainboards mit den Intel-Chipsätzen der Serie 3 (Core 2 Extreme) sowie die Xeons auf entsprechend vorbereiteten Serverboards mit den Chipsätzen 5000X, 5000P, 5000V und dem neuen FSB1600-Chipsatz 5400 (Seaburg); als neuer Chipsatz wird noch der San Clemente erwartet, der statt Fully-Buffered-DIMMs Registered-DDR2-DIMMs ansteuert.
Prozessor | Kerne/ L2-Cache | Taktfre- quenz/FSB | Leistungs- aufnahme (TDP) | Preis [US-Dollar] |
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Xeon 5400 (Quad-Core Harpertown, Fassung LGA771) | ||||
Xeon X5482 | 4 / 2×6 MByte | 3,2 GHz / FSB1600 | 150 Watt | 1279 |
Xeon E5472 | 4 / 2×6 MByte | 3,0 GHz / FSB1600 | 80 Watt | 1022 |
Xeon X5472 | 4 / 2×6 MByte | 3,0 GHz / FSB1600 | 120 Watt | 958 |
Xeon E5462 | 4 / 2×6 MByte | 2,8 GHz / FSB1600 | 80 Watt | 797 |
Xeon X5460 | 4 / 2×6 MByte | 3,16 GHz / FSB1333 | 120 Watt | 1172 |
Xeon E5450 | 4 / 2×6 MByte | 3,0 GHz / FSB1333 | 80 Watt | 915 |
Xeon X5450 | 4 / 2×6 MByte | 3,0 GHz / FSB1333 | 120 Watt | 851 |
Xeon E5440 | 4 / 2×6 MByte | 2,83 GHz / FSB1333 | 80 Watt | 690 |
Xeon E5430 | 4 / 2×6 MByte | 2,66 GHz / FSB1333 | 80 Watt | 455 |
Xeon E5420 | 4 / 2×6 MByte | 2,50 GHz / FSB1333 | 80 Watt | 316 |
Xeon E5410 | 4 / 2×6 MByte | 2,33 GHz / FSB1333 | 80 Watt | 256 |
Xeon E5405 | 4 / 2×6 MByte | 2,00 GHz / FSB1333 | 80 Watt | 209 |
Xeon 5200 (Dual-Core Wolfdale-DP, Fassung LGA771) | ||||
Xeon X5272 | 2 / 6 MByte | 3,4 GHz /FSB1600 | 80 Watt | 1172 |
Xeon X5260 | 2 / 6 MByte | 3,33 GHz /FSB1333 | 80 Watt | 851 |
Xeon E5205 | 2 / 6 MByte | 1,86 GHz /FSB1333 | 65 Watt | 177 |
Core 2 Quad (Quad-Core Yorkfield, Fassung LGA775) | ||||
Core 2 Extreme QX9650 | 4 / 2×6 MByte | 3,0 GHz / FSB1333 | 130 Watt | 999 |
Die Preise gelten wie üblich für 1000-Stück-Bestellungen von Intel-OEM-Kunden.
Die auf den ersten Blick beeindruckende Variantenvielfalt der neuen 45-nm-Prozessoren schrumpft bei genauerem Hinsehen: Den 3-GHz-Vierkern etwa gibt es in vier verschiedenen Versionen, nämlich je zwei mit unterschiedlicher Leistungsaufnahme für Boards mit FSB1600- oder FSB1333-Chipsatz. Auch die Modelle E5462 und E5440 unterscheiden sich fast nur im FSB.
Besonders sparsame Low-Voltage-Versionen der Quad-Core-Xeons mit 45-nm-Technik hat Intel noch nicht vorgestellt, will sie allerdings nachliefern. Von den 65-nm-Vierkernen gibt es zurzeit drei Versionen mit 50 Watt TDP (L5335: 2,0 GHz/FSB1333, L5320: 1,86 GHz/FSB1066, L5310: 1,60 GHz/FSB1066).
Die Preise der schnellsten 45-nm-Xeons liegen recht hoch, allerdings verkauft Intel die Neulinge mit geringerer Taktfrequenz deutlich billiger als ihre Vorgänger der jeweils gleichen Taktstufen. Der Xeon X5365 (3,0 GHz, 2 × 4 MByte L2-Cache, FSB1333) kostete bisher beispielsweise 1172 US-Dollar, nun bekommt man den Xeon X5450 um 27 Prozent günstiger – und der sparsamere Xeon E5450 ist immer noch um 19 Prozent billiger. Die niedrigeren Preise für schnellere und teilweise sparsamere Prozessoren machen den neuen Quad-Core-Opterons das Leben schwer, die AMD bisher allerdings auch kaum liefern kann.
Wie man an etwa der Taktfrequenz des Xeon X5460 erkennen kann, hat Intel bei den Penryn-Kernen wieder die Möglichkeit vorgesehen, "halbe" Multiplikatorstufen zwischen FSB-Grundtaktfrequenz und interner Taktfrequenz einzustellen: Der FSB1333 läuft "Quad-Pumped" mit 333,33 MHz Basis-Taktfrequenz, die mit dem Faktor 9,5 multipliziert 3,1666 GHz ergibt. Bei den 65-nm-Vorgängern waren nur ganze Multiplikatorstufen möglich, was bei dem vergleichsweise "kleinen" Verhältnis zwischen interner und FSB-Basisfrequenz nur wenige unterschiedliche CPU-Frequenzstufen ermöglicht hat. AMD hat bereits mit den Revision-G/65-nm-Prozessoren wieder halbe Multiplikatorstufen eingeführt und nutzt die auch bei den K10-Kernen (Barcelona/Budapest/Agena/Kuma).
Nach Spekulationen will Intel im Januar 2008 weitere Quad-Core-Prozessoren mit 45-nm-Yorkfield-Kernen für Desktop-PC-Mainboards einführen, die dann mit den Phenom-9000-Prozessoren (Agena) von AMD konkurrieren. Auch einen Dual-Core-Celeron (E1000) plant Intel angeblich. Über Erscheinungstermine von Dual-Core-Prozessoren für Desktop-Rechner mit 45-nm-Kernen von Intel (Wolfdale) und mit K10-Innenleben von AMD (Kuma) ist zurzeit noch nichts bekannt; AMD plant auch noch Triple-Core-Prozessoren.