Computex

Intel gibt Haswell-Nachfolger Broadwell neuen Namen: Core M [2. Update]

Die 10-Watt-Versionen der nächsten Core-i-Generation in 14-nm-Fertigung (Broadwell) vermarktet Intel nicht mehr als Core i, sondern als Core M. Auch zu den Atom-Prozessoren gibt es eine kleine Neuigkeit.

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Intel vermarktet die sparsamen Versionen der Broadwell-Prozessoren mit einem neuen Markennamen: Core M. Die in einem 14-nm-Prozess gefertigten Nachfolger der Haswell-Prozessoren heißen also nicht mehr Core i3, i5 und i7, sondern bekommen neue Bezeichnungen, die Intel noch nicht näher spezifiziert hat. Besonderheit des Core M ist die geringe Kühlleistung von 10 Watt TDP (thermal design power).

Das am gestrigen Montag von Asus vorgestellte superflache Tablet Transformer T300 Chi ist das erste Gerät mit Core M. Details zu Taktraten hat Intel noch nicht verraten, [Update] aber die Zielsetzung: Die alten Namen i3, i5 und i7 bleiben für Desktop-, Notebook- und Hybridgeräte-Prozessoren bestehen, nur die Versionen für High-End-Tablets und "Detachables" (also Hybride mit abnehmbarer Tastatur, die teils trotzdem als Notebook vermarktet werden) bekommen den neuen Namen. Auch eine Business-Version Core M vPro soll kommen. auch ist unklar, ob alle Broadwells den neuen Namen bekommen oder nur die 10-Watt-Versionen.[/Update]

Die bisherigen Haswell-Kerne in 22-nm-Fertigung gibt es in mehreren Stromspar-Varianten, von denen die sparsamsten mit 11,5 Watt (Y) und 15 Watt (U) TDP erreichen. Die 10-Watt-Version läuft mit maximal 1,7/2,9 GHz (i7-4610Y) GHz, die 15-Watt-Version i7-4600U erreicht 2,1/3,3 GHz.

Asus zeigte eine Variante des Zenfone 6 mit einem 64-Bit-Atom -- normalerweise steckt der nur 32-Bit-fähige Z2580 drin.

[2. Update] Ein wenig gabs auch zum Atom zu erfahren. Den will Intel keinesfalls aussterben lassen, sondern sieht ihn für Smartphones und Tablets unterhalb der Core-M-Grenze "High End" vor. So hielt Asus-Chef Jonney Shih ein Smartphone mit 64-Bit-Atom hoch, der Größe nach mindestens ein Sechszöller. Intel vermeldete, dass alleine auf der Computex mehr als ein Dutzend Atom-Tablets vorgestellt werden. Rund ein Drittel davon würden auch Intels Kommunikations-Chips nutzen. Auch die üblichen Benchmarks durften nicht fehlen: Ein Intel-Tablet mit Z3775 (max. 2,4 GHz) hing dabei das Sony-Tablet Xperia Z2 mit Qualcomms Snapdragon 801 (2,3 GHz) ab. Laut einem anderen Slide sei auch die Smartphone-Version Z3580 (max. 2,33 GHz) schneller als der Snapdragon 801 im Samsung Galaxy S5 und Sony Xperia Z2, beide mit 2,5 GHz – jedenfalls in einem ausgesuchten Benchmark.

Intels Atom Z hängt Qualcomms Snapdragon beim Fotobearbeiten ab, wie Intel in einer erst im zweiten Versuch laufenden Demo zeigte.

Die Erfolge können aber nicht darüber hinweg täuschen, dass den Smartphone- und Tablet-Atoms vor allem ein integriertes Mobilfunkmodul fehlt, wie die ARM-Konkurrenz es inzwischen schon mit LTE anbietet. Intel hat derartige SoCs unter dem Namen SoFIA angekündigt, aber nichtmal die 3G-Variante fertig. Die soll jetzt mit Zweikern-Atom wirklich im vierten Quartal kommen, versprach Intel auf der Computex, zum schon Ende vorigen Jahres angekündigten Termin.

Etwas optimistischer als bisher sprach Intel von der Vierkern-LTE-Variante. Bisher war von 2015 die Rede, sogar von 2016, heute hieß es "erste Jahreshälfte". Der von Rockchip gefertigte Vierkern-Atom-SoC mit 3G-Modem für billige Smartphones komme ebenfalls in der ersten Jahreshälfte 2015. [2. Update] (jow)