Intel hat angeblich wieder Lieferprobleme bei den 14-nm-Prozessoren

PC-Hersteller beklagen Lieferengpässe bei Intels aktuellen 14-nm-Prozessoren für Notebooks und verschieben deshalb die Vorstellung neuer Geräte.

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Intel: Angeblich wieder Lieferprobleme bei den 14-nm-Prozessoren

(Bild: Intel)

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Intels Kapazitätsengpässe bei der 14-Nanometer-Fertigung sollen auch im Herbst 2019 noch nicht beseitigt sein. Im Gegenteil: PC-Hersteller stellen sich einem Medienbericht zufolge auf eine neue Lieferknappheit ein.

Die taiwanische Webseite Digitimes geht konkret auf Notebook-Hersteller ein, welche die Vorstellung neuer Mobilgeräte verzögern könnten, bis Intel wieder mehr 14-nm-Prozessoren liefern kann. Mit Comet Lake-U stellte Intel kürzlich seine jüngste Mobile-Generation vor, welche die Anzahl der Rechenkerne von vier auf sechs steigert. Für Gaming-Notebooks bietet Coffee Lake-H inzwischen acht Rechenkerne. Mit den steigenden Kernzahlen bei gleichbleibender Fertigungstechnik werden die Siliziumchips größer – pro Wafer lassen sich weniger Prozessoren fertigen.

In der Vorweihnachtszeit werden traditionell besonders viele Notebooks verkauft. Die Hersteller bringen im Herbst ihre neuen Modelle in den Handel. Entsprechend gehen bei Intel mehr Prozessorbestellungen ein.

2018 erhöhte Intel seine Lieferkapazitäten von 14-nm-Prozessoren durch eine teilweise Rückrüstung der damals problembehafteten 10-nm-Fertigung auf die alte Technik. Inzwischen läuft der 10-nm-Prozess für die mobilen Ice-Lake-U-CPUs, sodass wieder weniger Fertigungsanlagen für die 14-nm-Modelle zur Verfügung stehen.

Laut Digitimes könnte Intel in China ab 2020 Marktanteile an die dort ansässigen ARM-Chiphersteller verlieren. Im Westen stellten die Notebook-Hersteller dieses Jahr vermehrt Geräte mit einer Ryzen-APU und einer GeForce-Grafikkarte vor. AMD soll sogar einen Auftrag für Microsofts Surface Laptop 3 in der 15-Zoll-Variante erhalten haben – dort werfen die kolportierten acht Rechenkerne jedoch Fragen auf.

[Update, 26.9.19:] Intel hat gegenüber US-Medien eine Stellungnahme ausgegeben, in der das Unternehmen den Vorwürfen aus dem Weg geht. Intel möchte seine Fertigungskapazität erhöhen, um sicherzustellen, dass die PC-Hersteller nicht ausgebremst werden:

“We're also making steady progress increasing CPU supply. Through our investments, focused execution and tighter customer collaboration, we expect our PC CPU supply will be up mid single-digits this year while we expect the PC TAM to grow slightly. We'll continue to work with our customers to meet their required product mix and ramp additional capacity to ensure we are not a constraint on their growth. [] We lost a little bit of share in the second quarter, particularly in CSG at the lower end small core primarily due to supply constraints. So -- and our expectation is that we'll begin to work our way back in the second half of the year given the capacity we've put in place to have more supply and meet our customers' demands.”
(mma)