Intel schiebt optischen Server-Connect an

Obwohl es zahllose Ankündigungen optischer Verbindungsverfahren für Server-Komponenten gibt, hat keines größere Verbreitung gefunden - anders als optische Kabel für 10-Gigabit-Ethernet und Telekommunikationsnetze. Das will Intel nun ändern.

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MXC-Steckverbinder für 64 Multimode-Glasfasern

(Bild: Intel)

Seit vielen Jahren stellt Intel immer wieder neue "Silicon Photonics"-Projekte vor, ohne dass eines davon größere Verbreitung erlangt hätte. In Telekommunikationsnetzen und bei Ethernet mit 10 Gigabit/s und darüber sind optische Fasern hingegen allgegenwärtig. Noch in diesem Jahr, verspricht Jeff Demain von Intel, sollen aber endlich serienreife Produkte zur Verbindung von Server-Modulen auf den Markt kommen.

Eine der Schlüsselkomponenten sind leistungsfähige, aber trotzdem robuste und bezahlbare Kabel, die sich leicht handhaben lassen. Hier setzt Intel auf besondere Multimode-Fasern mit engem Biegeradius und den MXC-Stecker. Beides hat Corning entwickelt, jede ClearCurve-LX-Faser überträgt 25 GBit/s. Durch einen größeren Querschnitt des Kerns und die besondere Form der Linsen im Stecker soll die Technik weniger empfindlich sein gegen Staub.

MXC-Kabel sollen unter dem Namen Pretium Edge SiPh mit 8, 16, 24, 32 und 64 Fasern kommen, womit sich in der Summe maximal 1,6 TBit/s übertragen lassen – netto also zirka 200 GByte/s, also pro Richtung 100**GByte/s. Das entspricht etwa sechs PCIe-3.0-x16-Verbindungen gleichzeitig – über bis zu 300 Meter Distanz.

Demonstration eines "Disintegration"-Racks beim Open Compute Summit.

(Bild: OCP)

Es geht dabei aber nicht vordringlich um die Verbindung mehrerer Server, sondern um "Disintegration": Wie beim Open Compute Summit Anfang 2013 als Konzept demonstriert und später auch von Fujitsu, sollen sich Server Rack-weise in Compute-, I/O- und Storage-Teile aufspalten lassen. Das erlaubt es, Server je nach Anforderung flexibler zu konfigurieren und aufzurüsten. Denkbar sind aber auch optische Interconnects zwischen Prozessoren oder für Cluster. Für Mikroserver könnten leistungsfähige Interconnects besonders wichtig werden, wie ProLiant Moonshot oder die SeaMicro-Systeme zeigen.

Die Silicon-Photonics-(SiPh-)Transceiver und die passenden Kabel arbeiten mit Licht von 1310 nm Wellenlänge. Um die Verbreitung der Technik zu fördern, hat Intel die CLR4 Alliance übernommen, die 100-GBit/s-Transceiver für 1000 Meter Kabellänge spezifizieren soll. Hier hatte es laut Intel zuvor zwei Jahre lang erfolglose Diskussionen gegeben. (ciw)