Intel schließt Forschungszentrum in Südkorea

Die südkoreanische Einrichtung von Intel, die Entwicklung und Forschung für Drahtlos-Techniken betrieben, fällt der anhaltenden Restrukturierung des Chipkonzerns zum Opfer.

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Von
  • Jürgen Kuri

Intel treibt seine Restrukturierung, der rund 10 Prozent der Arbeitsplätze bei dem Weltmarktführer zum Opfer fallen, weiter voran. Neues Opfer ist das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Südkorea, das im Bereich von Anwendungen für das digitale Heim sowie Drahtlostechniken aktiv war.

Zuletzt bekam Intel im vergangenen dritten Quartal die verschärfte Konkurrenz vor allem durch AMD und den Preisdruck zu spüren: Der Umsatz fiel im Jahresvergleich um 12 Prozent auf 8,74 Milliarden US-Dollar, der Nettogewinn sackte gar um 35 Prozent auf 1,3 Milliarden US-Dollar ab. Firmenchef Paul Otellini versucht, mit einem massiven Kostensparprogramm, das Restrukturierungen und Entlassungen beinhaltet, gegenzusteuern. Aber auch mit massiertem Umstieg auf Mehrkern-Architekturen will Intel die Geschäfte wieder voranbringen.

Man wolle die Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen weiter konzentrieren, um größere Effektivität zu erzielen, erklärten Intel-Sprecher nun gegenüber US-Medien zur Schließung des südkoreanischen F&E-Büros in Bundang bei Seoul. Dies habe nichts mit dem südkoreanischen Markt oder Forschungsvorhaben in dem Land generell zu tun. Es werde auch nur eine kleine Zahl von Arbeitsplätzen gestrichen – genau Angaben über die Zahl der betroffenen Mitarbeiter machte Intel aber nicht. Allen Beschäftigten in dem F&E-Zentrum soll ein anderer Arbeitsplatz oder eine Abfindung angeboten werden.

Intel hat vor, in den nächsten Wochen und Monaten noch weiteren Arbeitsplatzabbau zu verkünden. Insgesamt soll bis zur Mitte des Jahres die Anzahl der Beschäftigten 92.000 gesenkt werden; im zweiten Quartal 2006, als das Restrukturierungsprogramm begonnen wurde, waren es noch 102.500. Dabei sind bei Intel aber nicht nur die normalen Beschäftigten betroffen: Mitte 2006 hatte der Konzern nicht nur 1000 Manager entlassen, sondern auch die Unternehmensführung durcheinander gewirbelt. Ab 2008 soll das Programm Einsparungen von 3 Milliarden US-Dollar pro Jahr ermöglichen. (jk)