Intel setzt auf Photonik-Chips

Intel will Silizium künftig nicht nur für die Fertigung von elektrischen Mikroprozessoren, sondern verstärkt für die Herstellung von Photonik-Chips nutzen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der weltgrößte Chip-Hersteller Intel will Silizium künftig nicht nur für die Herstellung von elektrischen Mikroprozessoren verwenden, sondern den Stoff, aus dem die Computerspeicher-Träume sind, verstärkt als Medium für die optische Informationsverarbeitung nutzen. "Wir sind soweit, dass wir Licht auf einen Silizium-Wafer bannen und Photonen für die unterschiedlichsten Zwecke manipulieren können", erläuterte Intels Photonik-Chef Rama Shukla gegenüber US-amerikanischen Medien. Um der Photonik zum endgültigen Durchbruch zu verhelfen, müssten in einem nächsten Schritt die Herstellungskosten aber bedeutend gesenkt werden.

Entgegen der bisher gepflegten Unternehmens-Praxis werde Intel im Bereich der Photonik künftig auch Auftragsarbeiten annehmen sowie Fachwissen in Form von Lizenzen zur Verfügung stellen, führte Shukla weiter aus. Derzeit hätten Unternehmen insbesondere Bedarf an maßgeschneiderten Chips (ASICs); eine Massenproduktion von Optik-Chips sei noch Zukunftsmusik.

"Die Bandbreite der individuellen Kundenwünsche in der Photonik ist einfach noch zu groß", erläuterte Shukla. Während ein Kunde beispielsweise einen Multiplexer benötige, wollten andere diesen zusätzlich mit einer Dämpfungseinheit gekoppelt haben. Der nächste wiederum brauche vielleicht einen Wellenlängen-Konverter oder einen durchstimmbaren optischen Filter. Um im derzeitigen Stadium der Photonik Kunden zu gewinnen, müsse Intel sich vorrangig als ein Service-Unternehmen anbieten, das in der Lage ist, auch nicht-standardisierte Produkte zu fertigen.

Insbesondere die langjährige Erfahrung im Umgang mit Silizium sowie die riesigen vorhandenen Produktionskapazitäten prädestinierten Intel, bei der Entwicklung von optischen Chips eine tragende Rolle zu spielen -- auch wenn es noch einige Zeit dauern werde, bis sich daraus eine anständige Profitquelle entwickle. Maschinen, die vor kurzem noch bei der Produktion von Halbleiter-Mikroprozessoren eingesetzt wurden, könnten ohne weiteres für die Herstellung der Photonik-Chips genutzt werden, was nicht zuletzt die Investitionskosten bedeutend verringere. (pmz)