Intel sieht Wachstumschancen im "digitalen Zuhause"

Der Halbleiter-Hersteller will mit neuen Chipsätzen den PC zur leistungsfähigen Zentrale für das vernetzte Zuhause machen und die Nutzung digitaler Daten wie Filme, Musik und Fotos erheblich vereinfachen.

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  • dpa

Mit der Vernetzung von PC und Unterhaltungselektronik will sich der weltgrößte Halbleiterhersteller Intel Wachstumschancen erschließen. "Ich glaube, dass wir relativ weit sind mit dem digitalen Zuhause", sagte der Deutschland-Chef von Intel, Hannes Schwaderer, der dpa in München. Intel will mit neuen Chipsätzen den PC zur leistungsfähigen Zentrale für das vernetzte Zuhause machen und die Nutzung digitaler Daten wie Filme, Musik und Fotos erheblich vereinfachen. Bereits im Weihnachtsgeschäft könnten erste Produkte in diesem Markt angeboten werden, sagte Schwaderer.

Intel hat im zweiten Quartal seinen Gewinn auf 1,8 Milliarden US-Dollar (rund 1,5 Mrd Euro) verdoppelt. Die Aktien des Unternehmens waren jedoch unter Druck geraten, nachdem Intel niedrigere Bruttogewinnmargen, als vorhergesagt, erzielte und überraschend auch seine Bruttomargenprognose für das laufende Quartal reduzierte. Im zweiten Quartal habe dazu neben einer einmaligen Abschreibung über 38 Millionen US-Dollar auch das Geschäft mit Chipsätzen, Computerplatinen und Speichermedien beigetragen, sagte Schwaderer. "Hier waren wir erfolgreicher als gedacht, wir erzielen aber in diesem Bereich geringere Margen."

Schwaderer zeigte sich zuversichtlich, dass die Lagerkapazitäten, die im zweiten Quartal um 15 Prozent über dem Vorjahreszeitraum lagen, zügig abgebaut werden könnten. Zur Vergrößerung der Bestände habe unter anderem der Produktionsbeginn für neueste Prozessoren im Nano-Bereich beigetragen. Im dritten und vierten Quartal sollten die Lagerbestände um mehrere 100 Millionen US-Dollar abgesenkt werden. "Wir werden das aber sicher nicht über niedrigere Preise machen." Generell habe sich der Preisverfall im PC-Markt deutlich verlangsamt und liege derzeit weltweit bei etwa 3 bis  Prozent nach 5 bis 10 Prozent in den vergangenen Jahren.

Neben dem Einzug des PC ins Wohnzimmer sieht Schwaderer auch im Bereich mobile Computer einen anhaltenden Trend, der Wachstumsmöglichkeiten biete. "Dieser Markt ist 2003 um 40 Prozent gewachsen", sagte Schwaderer. Auch in den Bereichen Server und Smart-Phones gebe es weitere Potenziale.

Sein Engagement in den EU-Beitrittsländern wolle Intel verstärken. Der Chip-Riese unterhält dort zwar keine eigenen Produktionsstätten, will aber seine Marketing-Aktivitäten mit zusätzlichen Mitarbeitern ankurbeln. Chancen böten zudem verschiedene europäische Initiativen zu einer flächendeckenden Ausstattung von Privathaushalten mit Computern. So könnten britische Unternehmen mittlerweile Steuervergünstigungen in Anspruch nehmen, wenn sie ihren Mitarbeitern PCs für den privaten Gebrauch zur Verfügung stellten. (dpa) / (anw)