Intel steckt weiter Geld in Rambus-Speicherchips

Intel hat mit Samsung ein Abkommen geschlossen, das eine ausreichende Versorgung mit günstigen Rambus-Speicherchips sichern soll.

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Intel hat mit Samsung ein Abkommen geschlossen, das eine ausreichende Versorgung mit Rambus-Speicherchips für den geplanten "Ramp" des Pentium 4 sichern soll. Intel investiert eigenes Geld in Samsung-Anlagen, sodass der Hersteller mindestens 10 Millionen RDRAMs monatlich ohne eigene Investitionskosten liefern kann. Nach Angaben des US-Online-Dienstes Electronic Business News fließt das Kapital in die sündhaft teuren Speichertestgeräte für Rambus-Chips. Samsung habe mehr RDRAMs hergestellt als auf Grund der begrenzten Testkapazität geliefert werden konnten. Man könne die Geräte schnell beschaffen, da andere Chipfirmen entsprechende Aufträge zurückgezogen hätten. In der Vergangenheit haben die DRAM-Hersteller als Grund für die hohen Kosten von Rambus-Speicherchips vordringlich die Abschreibungen für die Speichertester verantwortlich gemacht.

Intels Investition in Samsung ist nicht die erste ihrer Art. In den vergangenen Jahren hat Intel große Beträge auch in Micron und Infineon investiert, unter anderem mit dem Ziel, den RDRAM-Ausstoß anzukurbeln und so die Preise zu senken. Micron stellt bis heute keine RDRAMs her, und Intel konnte die erworbenen Anteile sehr gewinnbringend wieder loswerden. Infineon hat zwar RDRAMs im Programm, liefert aber nicht besonders viele Chips und Module aus. Nach eigenen Angaben lieferte Samsung im Jahr 2000 80 Prozent aller RDRAMs; durch weitere Steigerung der Produktion auf 20 Millionen Chips monatlich will man in der zweiten Hälfte trotz stärkerer Konkurrenz etwa 50 Prozent des weltweiten Bedarfs liefern können.

Laut Electronic Business News hätten andere Chipfirmen, darunter Elpida, Hyundai und NEC ähnliche Investitions-Angebote von Intel abgelehnt. Dies ist besonders angesichts der kriselnden Situation im Speichermarkt bemerkenswert. Ob das geringe Engagement von Infineon, Hyundai und Micron im Zusammenhang mit den juristischen Auseinandersetzungen mit Rambus steht, ist nicht bekannt.

Samsung entwickelt auch neue, billigere RDRAM-Chips mit nur 4 internen Bänken. Laut Electronic Business News sagte der Intel-Manager Pete MacWilliams, dass Anfang nächten Jahres ein Pentium-4-Chipsatz auf den Markt kommen soll, der ein oder zwei Rambus-Kanäle für die neuen Lowcost-RDRAMs unterstützt. Nach Angaben von Samsung sind die aktuellen RDRAMs mit 32 internen Speicherbänken für Server und andere Highend-Anwendungen und weniger unter Kostengesichtspunkten entwickelt worden. (ciw)