Intel und General Electric verbünden sich bei Medizintechnik

Unter anderem wollen die Unternehmen in den kommenden fünf Jahren zusammen 250 Millionen Dollar in die Entwicklung neuer Heim-Medizin-Produkte investieren, die insbesondere für Senioren und chronisch kranke Patienten gedacht sind.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 23 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Mit Intels Health Guide PHS6000 lassen sich Puls, Blutdruck und Atemfrequenz messen und Werte online an den Arzt übermitteln.

Der Chip-Hersteller Intel und der US-Mischkonzern General Electric (GE) haben am heutigen Donnerstag eine weit reichende Kooperation auf dem Gebiet der Medizintechnik bekannt gegeben. Unter anderem wollen die beiden Unternehmen in den kommenden fünf Jahren zusammen 250 Millionen Dollar in die Entwicklung neuer Heim-Medizin-Produkte investieren, die insbesondere für Senioren und chronisch kranke Patienten gedacht sind. Intel hatte zuletzt den sogenannten Health Guide PHS6000 präsentiert, ein internetfähiges Monitoring-Gerät, mit dem unter anderem Parameter wie Puls, Blutdruck und Atemfrequenz gemessen werden können. Die Werte lassen sich verschlüsselt zum Hausarzt übertragen, so dass der Nutzer für Routineuntersuchungen nicht selbst die Praxis aufsuchen muss. Per Videokonferenz kann der Arzt auch direkt Fragen an den Patienten stellen. General Electric kündigte jetzt an, die Vermarktung und den Vertrieb des Health Guide übernehmen zu wollen.

Während GE als Wettbewerber etwa des deutschen Siemens-Konzerns bereits zu den großen Anbietern von Medizintechnik gehört, ist Intel erst seit rund 10 Jahren im Geschäft mit der Gesundheit aktiv, das weiter boomen dürfte. Allein der Markt für Heim-Medizintechnik werde von 3 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro) in diesem Jahr auf geschätzte 7,7 Milliarden Dollar im Jahr 2012 wachsen, rechneten die Unternehmen heute vor. Und die Statistik spricht für die Konzerne: Gab es im Jahr 2006 in den USA rund 37 Millionen Menschen über 65 Jahre, werden es im Jahr 2030 voraussichtlich schon mehr als 71 Millionen sein. Auch an der Umstellung des Gesundheitswesens auf eine rein digitale Dateninfrastruktur wollen die Konzern mitverdienen. So bietet General Electric unter anderem klinische Informationssysteme an, während Intel gemeinsam mit Microsoft schon früh versucht hatte, bei der Einführung des elektronischen Gesundheitskarte in Deutschland den Fuß in die Tür zu bekommen. (pmz)