Intel vor Zerschlagung seiner Wearables-Sparte

Chiphersteller Intel schließt womöglich seine Abteilung für smarte Kleingeräte, vielen Mitarbeiter soll bereits gekündigt worden sein. Die Abkehr vom Wearables-Markt hatte sich nach einem Produktrückruf schon angedeutet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 14 Kommentare lesen
2 Basis Peak, verschiedene Armbänder und 2 Ladeschalen

Intel hat seine Smartwatch Basis Peak nach einigen Schadensfällen kurzfristig vom Markt genommen.

(Bild: Intel GmbH CC-BY-SA 2.0<br>)

Lesezeit: 1 Min.

Intel hat laut TechCrunch zahlreiche Mitarbeiter seiner Wearables-Abteilung (New Devices Group) sowie der übergeordneten New-Technologies-Group entlassen und steht damit möglicherweise vor dem Rückzug aus dem Markt mit Smart Devices. Die Nachrichtenseite beruft sich dabei auf unternehmensnahe Quellen.

Der Chiphersteller hatte sich erst spät mit mehreren Übernahmen in diesen Markt eingekauft: erstmals 2014 mit dem Kauf des Fitness-Tracker-Produzenten Basis Science und 2015 mit der Übernahme des Sportbrillen-Spezialisten Recon Instruments. Intel hatte auch mehrere Entwicklerplattformen für Wearables aller Art herausgegeben, zuletzt 2015 mit "Curie" ein besonders kleines System mit dem hauseigenen System-on-Chip "Quark".

Auf der Elektronikmesse CES im Januar 2016 in Las Vegas standen bei Intel Wearables noch im Vordergrund. Im August dieses Jahres jedoch rief der Hersteller nach einigen Fällen von Überhitzung die Smartwatch-Modelle Basis Peak und Basis Titanium weltweit zurück – zunächst sollte ein Softwareupdate das Problem beheben, schließlich wurde das Produkt jedoch vom Markt genommen. Zudem kündigte das Unternehmen damals überraschend an, die zum Betrieb des Geräts erforderlichen Server kurzfristig zum Jahresende abzuschalten.

Laut TechCrunch sollen bereits etliche Mitarbeiter eine Kündigung zu Ende 2016 erhalten haben. Eine Stellungnahme von Intel liegt dem Nachrichtendienst bislang nicht vor. (tiw)