Intel will 2006 zehn neue Itanium-Modelle einführen

Nach inoffiziellen Intel-Plänen sollen im Laufe des Jahres 2006 zehn neue Modelle des Itanium-Prozessors erscheinen, die meisten davon mit zwei Kernen.

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Nach inoffiziellen Intel-Plänen sollen im Laufe kommenden Jahres zehn neue Modelle des Itanium-Prozessors erscheinen, die meisten davon mit zwei Kernen. Außerdem führt Intel Typen-Nummern ein, statt wie bisher die Prozessoren anhand ihrer Cache-Größen und Taktfrequenzen zu unterscheiden.

Bisher hat Intel nur offiziell angekündigt, Dual-Core-Itaniums mit dem bereits mit 1,6 GHz Taktfrequenz vorgeführten 90-Nanometer-Montecito-Kern ab dem ersten Quartal 2006 ausliefern zu wollen. Außerdem ist bekannt, dass diese Server-Prozessoren sich dank Foxton-Technik kurzzeitig selbst "übertakten" können (solange die Kühlung ausreicht) und mit der Pellston-Technik ihre gigantischen Level-3-Caches von bis zu 24 MByte Kapazität überwachen.

Die neueste inoffizielle Intel-Roadmap zeigt nun die konkret geplanten Modelle. Demnach sollen im ersten Quartal 2006 (das nächste Intel-Entwicklerforum findet in der ersten März-Hälfte kurz vor der CeBIT 2006 statt) die Ausführungen Itanium 2 9010, 9020 und 9040 erscheinen, im zweiten Quartal 2006 dann die Versionen 9011, 9030, 9031, 9021, 9041, 9055 sowie Low-Voltage 9018.

Die ungeraden Modellnummern weisen auf den schnelleren FSB667-Frontsidebus hin; dafür ausgelegte Modelle mit Madison-Kern sind schon jetzt erhältlich. Intel hat allerdings keinen eigenen FSB667-Chipsatz, sondern nur den FSB400-tauglichen E8870 -- die FSB533- und FSB667-Itaniums benötigen also Chipsätze von anderen Serverherstellern wie vor allem HP, aber auch NEC oder Hitachi. Alle anderen Montecitos sind für FSB400 und FSB533 ausgelegt, der Low-Voltage-Typ mit 62 Watt Leistungsaufnahme, 1,2 GHz Taktfrequenz und 12 MByte L3-Cache nur für FSB400.

Intel will die anderen Modelle in den Taktfrequenz-Stufen 1,4 GHz (9020, 9021), 1,6 GHz (9010, 9011, 9040, 9041), 1,7 GHz (9030, 9031) und 1,8 GHz (9055) anbieten, dazu kommen unterschiedliche L3-Cache-Größen: 24 MByte (beim 9055 mit 1,7 Milliarden Transistoren), 18 MByte (9040/41), 12 MByte (9020/21), 8 MByte (9030/31) sowie 6 MByte (9010/11). Alle Montecitos unterstützen die Virtualisierungstechnik Vanderpool (VT), Foxton (100 oder 200 MHz Steigerung) und Pellston. Der 9010/9011 hat nur einen Kern und unterstützt Hyper-Threading (HT) nicht, der 9030/9031 hat zwei Kerne, aber ebenfalls kein HT. Alle anderen bieten Dual-Core und HT.

Intel zielt mit dem Montecito vor allem auf den IBM Power5/Power5+, aber auch auf SPARC-Prozessoren. Diese Server-Prozessoren bieten schon seit Jahren mehrere Kerne, Multi-Threading und ausgefeilte Partitionierungs-Funktionen. Mit Dual-Cores, HT und VT, aber auch mit verbesserten RAS-Eigenschaften will Intel den etablierten Server-Firmen Marktanteile abnehmen. (ciw)