Intel will Händlern angeblich "Quantispeed" erklären

Der Hardwaregigant bietet ein Training an, um die Zahlen zu erläutern, mit denen der Konkurrent AMD seine Athlon-Prozessoren vermarktet.

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Von
  • Christian Persson

Der Hardwaregigant Intel bietet autorisierten Händlern offenbar ein Training an, um ihnen die "Quantispeed"-Zahlenangaben zu erklären, mit denen der Konkurrent AMD seine Athlon-Prozessoren vermarktet. Das geht aus einem angeblich von Intel stammenden Schreiben hervor, das der Branchendienst The Inquirer veröffentlicht hat. Dem Text zufolge sollen die Händler in einer einstündigen Sitzung per Intels Internet-Broadcast über die "Fakten hinter der Benennungsweise für den AMD-Athlon-Prozessor" unterrichtet werden.

AMDs Marketing-Trick, statt der tatsächlichen Prozessortaktfrequenz eine größere Zahl in die Typbezeichnung aufzunehmen, ist seit der Einführung umstritten. Aber die Kritik war weitgehend verstummt, nachdem unzählige Benchmarks erwiesen hatten, dass die "Quantispeed"-Angabe in der Praxis tatsächlich die Vergleichbarkeit mit Intels Pentium-4-Prozessoren verbessert. So läuft AMDs Athlon XP 2100+ de fakto mit 1,733 GHz, ist aber Intels Pentium 4 mit 2,2 GHz nur in wenigen Anwendungen unterlegen. Technisch weniger versierte PC-Käufer würden eher durch die nackte Angabe der Taktfrequenz in die Irre geführt, weil darin die aus den Prozessorarchitekturen resultierenden Leistungsunterschiede nicht erkennbar werden.

Im Vorfeld von Intels nächster Prozessor-Neuvorstellung -- der Pentium 4 mit 2,4 GHz wird nächste Woche erwartet -- ist die Diskussion um "Quantispeed" wieder aufgeflammt. Kräftig dazu beigetragen hat ein Report, den die Aberdeen Group am Dienstag veröffentlichte. Autor Peter Kastner wirft AMD darin vorsätzliche Irreführung des Kunden vor und spricht polemisch von einem "Pinocchio-Faktor" in AMDs Zahlen. Da Intel ein Kunde der Aberdeen Group ist, kam umgehend der Verdacht auf, es handele sich um eine bestellte Studie. Das hat Kastner unterdessen zurückgewiesen. (cp)