Intels Netbook-Plattform im Zeitplan

Gerüchteweise sollte die nächste Atom-Generation Pine Trail erst 2010 kommen, doch Intel widerspricht und hält am Termin gegen Jahresende fest.

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Intels Mobility Manager Mooley Eden hat Gerüchten widersprochen, wonach die nächste Atom-Generation mit Codenamen Pine Trail auf 2010 verschoben sein soll, berichtet Engadget. Laut Eden soll Pine Trail wie geplant gegen Jahresende erscheinen. Ankündigungen von Netbook-Herstellern fehlen allerdings weiterhin, erst vor Kurzem haben die beiden Netbook-Marktführer Asus und Acer laut Digitimes bekannt gegeben, dieses Jahr keine neuen Modelle mehr vorzustellen.

Pine Trail verspricht dadurch einen Platzvorteil, dass der Speicher-Controller und der Grafikkern von der Northbridge in den Prozessor wandern. Als Chipsatz reicht dann die bisherige Southbridge, die dann nur noch Schnittstellen wie SATA, USB und PCI Express enthält. Bisher besteht die Netbook-Plattform Diamondville aus drei Chips: Dem Prozessor Atom N270 oder N280, der Northbridge (meist ein 945GSE) und der Southbridge ICH7M. Im Vergleich dazu soll Pine Trail auch eine deutlich niedrigere Leistungsaufnahme haben.

Eine platz- und stromsparende 2-Chip-Lösung hat Intel allerdings schon im Angebot, nämlich die Atom-Z-Plattform (Codename Silverthorne), bestehend aus dem Z520 oder Z530 (eine Stromspar-Version der N-Atoms) und dem Chipsatz US15W, der halt North- und Southbridge-Funktionen in einem Chip kombiniert. Im fehlt allerdings ein SATA-Adapter, sodass für moderne Festplatten dann doch ein weiterer Chip eingebaut werden muss, auch belegen schon die beiden Silverthorne-Chips mehr Platz als die von Pine Trail. Zudem ist der Grafikkern GMA 500 nochmals langsamer als der GMA 950 im Diamondville-Chipsatz – der gleiche Kern dürfte aber auch im Pine-Trail-Prozessor Pineview stecken.

Demnach bringt Pine Trail gegenüber Diamondville zwar einige Vorteile, aber die bekommen die Hersteller auch schon teils mit Silverthorne geliefert – und den setzen die Netbook-Hersteller mittlerweile auch kräftig ein, beispielsweise Acer im 12-Zöller Aspire One 751 (Test in c't 16/09, aktuell am Kiosk), MSI im Langläufer-Wunder Wind U115 Hybrid (Test in c't 14/09) oder Dell im Inspiron Mini 10 (Test in c't 15/09). Erst in besonders kleinen Notebooks dürfte sich der auch gegenüber Silverthorne geringere Strom- und Platzbedarf von Pine View bezahlt machen, doch für diese MIDs hat Intel eine Stromspar-Version von Pine Trail vorgesehen: Moorestown – wobei die genauen Unterschieden zwischen Moorestown und Pine Trail noch nicht bekannt sind. (jow)